Freitag, 02. Oktober 2020
Gott danken
Herbstzeit – Zeit zu Danken, Erntedank
Es ist Oktober und der Herbst ist eingezogen. Nach einem heißen Dürresommer endlich Regen für unsere Gärten, Felder, Wiesen und Wälder. Das letzte Obst kommt von den Bäumen, die Weinlese hat begonnen, im Garten wird aufge-räumt und der vertrocknete Rasen „wiederbelebt“... Die Blätter verfärben sich bunt und fallen zu Boden, erste Herbststürme kommen auf, und die Heizung muss wieder eingeschaltet werden....
Außerdem fällt auf das erste Oktoberwochenende unser Erntedankfest, denn wir Menschen begreifen uns als Teil der göttlichen Schöpfung und danken für alles, was uns an jeglicher Nahrung von Gott geschenkt wird. Und in Zeiten von Globalisierung und weltweitem Handel haben wir stets einen reich gedeckten Tisch. Trotzdem sind wir Menschen vom Naturkreislauf abhängig, von Gottes anvertrauter Schöpfung. Alle Religionen betrachten „die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit“, wie es in jeder Eucharistiefeier heißt, als Gottesgeschenk. Schon im Buch Genesis (Gen 4,3-4) steht, dass Kain ein Opfer des Feldes und Abel ein Opfer von den Erstlingen seiner Herde Gott darbrachte. Bei uns ist die katholisch-kirchliche Erntedankfeier in den Gottesdienst integriert. Die Liturgie sagt einmal im Jahr ausdrücklich Dank für die Erfüllung der vierten Bitte im Vaterunser. So feiern wir Menschen Erntedank, auch hier in unserer Pfarrei Heiliger Franz von Assisi. In den einzelnen Gemeindekirchen werden mit sehr viel Liebe, Herzblut und Engagement von Einzelpersonen und von Gruppierungen wunderschöne Altäre gestaltet. Ganz herzlichen Dank dafür. Erntegaben schmücken die Altäre oder werden im Gottesdienst in Erntekörb- chen mitgebracht und gesegnet. In den Weinanbaugebieten und in Süddeutsch-land gibt es noch ein größeres Brauchtum um Erntedank, verbunden mit Gottesdiensten, Umzügen und großen Festen, auch wenn diese in 2020 wegen Corona wohl ausfallen müssen. Aber das Erntedankfest hat sich im Laufe der Zeit verändert, ist teilweise aus dem Bewusstsein der Menschen entrückt. Getreidespeicher für Missernten, weltweite Verfügbarkeit von Grundnahrungsmitteln (für reiche Länder), Überproduktionen im Gartenbau, Gewächshäuser, Dünger, Spritzmittel, Bewässerungstechnik…
Der Mensch kann schon sehr viel Einfluss auf das Erntegeschehen nehmen. Doch angesichts des Klimawandels (immer heißere Sommer und Dürreperioden) und dessen Folgen leben wir in einer Zeit, in der die ökonomische Betrachtungsweise dieser Welt immer mehr durch die ökologische ergänzt wird. Die Rückbesinnung auf die Abhängigkeit von der Natur (als Gottes gute Schöpfung) und auf die notwendige Dankbarkeit gegenüber Gott passen da gut zum Erntedankfest.
Die Saat ist aufgegangen, Gott lädt uns alle ein... Erntedank zu feiern
GR Joachim Schindler
Beitrag aus der dritten Ausgabe des TAU-Briefes 2020.
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