Freitag, 20. Mai 2022
INTERVIEW
Mit Menschen aus unserer Pfarrei
Interview mit unserer Pfarrsekretärin Frau Paulus
Was macht die Einzigartigkeit einer Person aus? Mehr als nur ihre Vorlieben, Hobbys und Lieblingsspeisen, wie wir das als Beschreibung von Persönlichkeit in den sozialen Medien finden. Um Menschen in unserem Umfeld und ihre Meinungen noch näher kennenzulernen, hat die AG-Pressearbeit vor, künftig mit Hilfe von Interviews Menschen Gelegenheit zu geben, sich uns allen jenseits von rein oberflächlichen Merkmalen vorzustellen.
- Welche Person(en) oder welche Ereignisse haben Ihre Glaubensbildung a) in Kindheit und b) in der Jugend geprägt?
- a) Ich hatte das große Glück, in einer Familie aufwachsen zu können, in der der Glaube gelebt wird, was sich in der Erziehung und im Umgang miteinander widerspiegelte. Als Kind bin ich in meinen Glauben ohne Zwang hineingewachsen.
- b) In der Jugend hatte (und habe ich immer noch) eine beste Freundin, die evangelisch ist und ebenso ihren Glauben lebt. Viele gute Gespräche und Diskussionen mit Familie und Freunden haben mich immer mehr in meinem Glauben gestärkt und geprägt.
Durch eigene Erfahrungen ist mein Vertrauen in Gott immer weiter angewachsen. Dies habe ich auch versucht, meinen eigenen Kindern weiterzugeben.
- Sehen Sie in Papst Franziskus auch einen Hoffnungsträger?
An Papst Franziskus gefällt mir, dass er den Menschen nahe sein und sie verstehen möchte. Auch aufgrund seines persönlichen Lebensweges hat er in mir große Hoffnungen auf „Modernisierung“ der Kirche geweckt, wobei ich feststellen muss, dass der „Apparat“ um ihn herum meiner Meinung nach wenig Spielraum lässt.
- Als Pfarrsekretärin erhalten Sie allgemein sehr gute Einblicke in kirchliche Strukturen und in das Gemeindeleben. Wo haben wir in unserer Pfarrei noch Spielraum für Verbesserung?
Ich denke, dass die Mitglieder der einzelnen Gemeinden noch mehr zusammenwachsen müssten, vor allem in den „Köpfen“, so dass z.B. Veranstaltungen nicht in der Gemeinde XY sondern in der Pfarrei stattfinden.
- Wird die Bedeutung der katholischen Kirche in und für Deutschland künftig größer, kleiner oder unverändert bleiben?
Zurzeit habe ich das Gefühl, dass sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche in und für Deutschland immer mehr an Bedeutung verliert. Immer mehr Menschen wachsen ohne eine echte Bindung zum Glauben und der Kirche auf (vielen ist oft nur noch wichtig: Taufe, Erstkommunion und Hochzeit – aber aus innerer Überzeugung oder eher Tradition?)
Auch habe ich das Gefühl, dass viele junge Menschen auf der Suche (nach Gott) sind, fühlen sich aber durch die Institution Kirche nicht angesprochen und angenommen. Hinzu kommen immer wieder Verfehlungen der Geistlichen an die Öffentlichkeit, so dass sich viele Menschen nicht mehr mit der Kirche identifizieren möchten oder können.
AG - Pressearbeit
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