Montag, 08. September 2025
Spaß mit Hüpfburg, Kinderschminken und Klettern

Willi Zeh mit den Kindern der Gitarrengruppe sorgen für musikalische Unterhaltung. (Foto: Gereon Hoffmann/Caritas Speyer)
Caritas-Förderzentrum St. Rafael in Altleiningen feiert sein Sommerfest
Lustige Spiele, kalte Getränke und selbstgemachte Musik auf der Bühne – beim Sommerfest des Caritas-Förderzentrums St. Rafael in Altleiningen gab es für Kinder, Eltern, Freunde und Sponsoren jede Menge Spaß. Es war ein strahlend schöner Sommersonntag im Altleininger Tal. Rund um die Schlossmühle, in der das Caritas-Förderzentrum zuhause ist, kamen die Besucher zu verschiedenen Spielmöglichkeiten, Mitmach-Aktionen und Vorführungen.
Eingeladen waren auch Sponsoren. „Wir freuen uns über die Unterstützung von Firmen aus dem Ort und der Umgebung und zeigen an diesem Tag, was ihre Spenden Gutes bewirken“, erklärt Beate Czodrowski, die pädagogische Gesamtleitung des Förderzentrums. Auch der Bürgermeister Benjamin Claus war zu Besuch und sprach ein Grußwort.
Derweil hat Willi Zeh die Kinder seiner Gitarrengruppe auf der Bühne um sich versammelt. Der musikalische Senior habe von sich aus das Angebot gemacht, den Kindern Gitarrenstunden zu geben, berichtet Beate Czodrowski. Das habe sich dann schnell rumgesprochen, und jetzt machen so viele mit, dass eine Gitarrengruppe entstanden ist. Einige Kinder, die selbst keine Gitarren haben, bekommen Instrumente vom Förderzentrum gestellt. Gemeinsam singt die Gruppe „Bruder Jakob“ in verschiedenen Sprachen. Dann versuchen die Kinder zusammen mit den Zuhörern das Lied als Kanon.
Das Sommerfest haben die Mitarbeitenden des Förderzentrums zusammen mit den Kindern und Jugendlichen und auch einigen Eltern organisiert. Der Schulelternbeirat der Förderschule hat Kaffee und Kuchen angeboten. Hungern musste niemand, es gab ein großes Buffet mit herzhaften Bratwürsten, Steaks und Pommes. Gleich daneben war der Stand, an dem Baglem Sude Tugla so genannte Mocktails mixte. Das sind Cocktails ohne Alkohol. Die schmecken sehr lecker und steigen nicht in den Kopf. Deshalb kann man gefahrlos mehrere der leckeren Drinks ausprobieren.
Für die Kleinen gab es eine Hüpfburg, Mitarbeitende boten Kinderschminken und Basteln an. Auch Tattoos konnten sich die Kinder machen lassen – keine Angst, die waren nur aufgemalt oder geklebt und gingen nicht „unter die Haut“. Sehr spannend, nicht nur für Kinder, waren die sportlichen Angebote des Sommerfestes. So konnten Interessierte sich an der Kletterwand versuchen, die mit Überhang auch für Geübte noch Herausforderungen hat. Natürlich waren die Kletternden immer bestens gesichert mit Gurtgeschirr und Toprope-Seil.
Auf einem anderen Teil des weitläufigen Geländes konnten die Besucher sich im Bogenschießen versuchen. Richard Dinter, der als Psychologe zum Team des Förderzentrums gehört, ist lizensierter Trainer und erklärte fachkundig, wie Pfeil und Bogen zu handhaben sind. Er bot auch eine AG Bogenschießen an, die gerade bei Jugendlichen mit besonderen Herausforderungen besondere Fähigkeiten erschließen kann. „Wir hatten in der AG zwei grandiose Schützen“, berichtet Dinter. Ein Junge mit Autismus-Diagnose habe es sogar dreimal geschafft, Robin-Hood-Pfeile zu schießen. Der Legende nach habe es Robin Hood geschafft, einen im Ziel steckenden Pfeil mit dem nächsten Schuss zu spalten. „Ich wusste bis dahin auch nicht, dass es das wirklich gibt“, sagt Dinter. Ruhe und Konzentration habe auch der zweite Super-Schütze erreicht – trotz einer ADHS-Diagnose.
Inzwischen ist eine neue Gruppe auf der Bühne, und dieses Mal singen und spielen alle „Atemlos“ von Helene Fischer. Und da machen auch die Zuhörer mit.
Das Förderzentrum unterstützt Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 21 Jahren und deren Familien. Es bietet stationäre und ambulante Hilfen für Kinder aus schwierigen Verhältnissen und Lebensumständen. Die Kinder und Jugendlichen, die stationäre Hilfe erhalten, leben in Wohngruppen mit pädagogischer Betreuung. Schulkinder können in Tagesgruppen Unterstützung erfahren. Kinder in Notsituationen, bei denen eine Inobhutnahme angeordnet ist, können hier aufgenommen werden und auch längerfristig in den Wohngruppen leben. Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen gibt es eine Förderschule. Das Ziel der unterstützenden Angebote ist das Wohlergehen und die Förderung der Kinder. Wo immer möglich, ist das Ziel der Erhalt des Familiensystems. Dafür gibt es auch ambulante Angebote, die helfen, eigene Ressourcen zu entdecken und zu stärken. (Gereon Hoffmann/Caritasverband)