Donnerstag, 16. Oktober 2025
Sankt Martin: Vom Licht der Hoffnung

Der Früchteteppich in der Kirche St. Martin in Details und im Überblick. Bilder/Collage: Anke Ruzika/zg

Früchteteppich-Tradition seit 1989: Größter Früchteteppich der Pfalz zieht viele Gäste an
Über eine Million Körner, Kräuter und Früchte, mehr als 40 verschiedene Naturmaterialien, rund 300 Stunden Handarbeit und eine Größe von zwei mal drei Metern: Das sind die beeindruckenden Eckdaten des diesjährigen Früchteteppichs in der Kirche St. Martin. Das Kunstwerk gilt als das größte seiner Art in der Pfalz und zieht seit seiner Fertigstellung im Oktober zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Gestaltet wurde das monumentale Bild von Pia, Mareike und Anke Ruzika sowie Gabi Glaser und Rita Dick ehrenamtlich und mit viel Liebe zum Detail. Seit 1989 verwandelt der traditionelle Früchteteppich den Kirchenraum im Herbst in einen Ort der Besinnung – jedes Jahr mit einem neuen christlichen Motiv, das aktuelle Themen aufgreift.
Pilger der Hoffnung ist das Leitmotiv 2025
Das diesjährige Werk steht unter dem Leitwort des Heiligen Jahres 2025: „Pilger der Hoffnung“. Es zeigt Jesus sinnbildlich mit einem Mädchen, beide halten gemeinsam eine brennende Kerze, die den Raum mit Licht und Wärme erfüllt. Eine stille, bewegende Szene – das Licht steht als Symbol für Hoffnung, die weitergegeben wird. An der Seite schläft eine Katze – Sinnbild für Frieden und Geborgenheit im Alltag. Durch das Fenster fällt der Blick auf den Speyerer Dom – Wahrzeichen jahrhundertealter Glaubenstradition. „Gerade in Zeiten von Krieg und Krisen erinnert uns das Bild daran, dass Hoffnung nichts Abstraktes ist, sondern von Mensch zu Mensch weitergegeben werden kann“, betonen die Initiatorinnen.
Handwerk und Kunst mit sozialem Herz
Der Früchteteppich ist nicht nur ein künstlerisches, sondern auch ein soziales Projekt. Die Spenden aus den Besucherbeiträgen kommen jedes Jahr gemeinnützigen Organisationen zugute. So gingen im letzten Jahr unter anderem je 1000 € an die „Tafel“ in Edenkoben, die Einrichtung „Lichtblick“ in Neustadt, an Kinder der St. Martiner Partnergemeinde in Mengwe (Tansania) sowie an den Pfälzer Verein „Keep Smiling e.V.“. „Uns ist wichtig, dass das Licht, das vom Teppich ausgeht, auch sinnstiftend weiterleuchtet“, verdeutlichen die Gestalterinnen und bedanken sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die zum Gelingen dieses Kunstwerkes beigetragen haben.
Ein Ort der Begegnung
Das Erntedankbild kann noch bis zum 28. November 2025 täglich von 10 bis 17 Uhr in der Martinskirche St. Martin besichtigt werden. Ein Besuch lohnt sich – nicht nur wegen der beeindruckenden Handwerkskunst, sondern auch wegen der stillen Botschaft, die das Werk ausstrahlt: Hoffnung weitergeben – im Glauben, im Alltag, im Miteinander. (Text: Alexander Kern/zg)