Dienstag, 29. Juli 2025
Eine Kerze für geliebte Menschen
Die Loreto-Kapelle in Oggersheim ist ein besonderer Ort für Gläubige.
Ein Anziehungspunkt für viele Gläubige ist in Ludwigshafen-Oggersheim die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt und ganz besonders ihre Loreto-Kapelle. Sie ist eine Original-Nachbildung der Kapelle im italienischen Loreto. Nach einer mehrjährigen Renovierung nach einem Brand ist die Loreto-Kapelle im Frühjahr feierlich wiedereröffnet worden.
Entstanden ist die Kapelle 1729. Pfalzgraf Joseph Karl von Sulzbach ließ sie im Park gegenüber dem Oggersheimer Schloss errichten. Das heilige Haus von Loreto ist der Legende nach das Haus, in dem Maria, die Mutter Jesu, aufwuchs und in dem sich die Verkündigung des Herrn ereignete. Nachdem die Kreuzfahrer das Heilige Land verloren hatten, übertrugen Engel das Haus der heiligen Familie von Nazareth nach Loreto, wo es sich bald zur beliebten Wallfahrtsstätte entwickelte. Auch die Oggersheimer Loreto-Kapelle wurde schnell Ziel vieler Prozessionen. Kurfürstin Elisabeth Auguste ließ die Kapelle 1775 bis 1777 von Peter Anton Verschaffelt mit der frühklassizistischen Wallfahrtskirche überbauen.
Den Mittelpunkt der Kapelle bildet der Altar, über dem in einer Nische die schwarze Madonna mit dem Kind steht. Links und rechts befinden sich zwei versilberte Engel aus der Werkstatt des Mannheimer Hofbildhauers Paul Egell (1691-1752). In einer Nische links des Altars ist zudem ein geschnitztes Anna-Selbdritt-Motiv aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Die Wände der Kapelle sind mit Fresken verziert, wie in der originalen Loreto-Kapelle.
„Die Menschen kommen nach Oggersheim, um in der Kapelle zu beten. Sie ist ein Wahrzeichen von Oggersheim und Mittelpunkt der marianischen Frömmigkeit“, berichtet Pater Wojciech, leitender Pfarrer der Pfarrei Heiliger Franz von Assisi, Ludwigshafen. Die Jungfrau Maria auf dem Altar trägt einen Mantel – ein Sinnbild für den Schutz, unter den sich die Gläubigen mit ihren Gebeten begeben wollen: „Die Menschen möchten mit dem Entzünden ihrer Kerzen ein Zeichen setzen und ihr Anliegen Gott und Maria anvertrauen.“ Die heutige Verwendung der Kerzen in der Kirche hat ihren symbolischen Ursprung im Alten und Neuen Testament: Wir sehen im Licht der Kerze das Symbol für Jesus als das Licht der Welt und für uns, die wir zum Licht für andere werden sollten.
Die Nachfrage nach Kerzen nimmt deutlich zu. „Immer mehr Menschen zünden Kerzen an“, weiß Pater Wojciech. Besonders viele brennen während der Gottesdienste und an den Wallfahrtstagen. Entzündet werden sie von Menschen jeden Alters, die sich mit ihrem Gebet für Menschen, die ihnen viel bedeuten, an Gott wenden und eine Kerze für ein Licht des Glaubens und der Hoffnung entzünden, hebt Pater Wojciech hervor.
Kontakt
Pfarrei Heiliger Franz von Assisi
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