Donnerstag, 27. Oktober 2022
Hauskapelle eingeweiht

Bischof Wiesemann besprengt den Altar in der Hauskapelle des Edith-Stein-Gymnasiums mit geweihtem Wasser. (Foto: Landry)
Pontifikalamt mit Bischof Wiesemann im Edith-Stein-Gymnasium Speyer
Die gesamte Schule war voller Begeisterung dabei, als am 12. Oktober im Edith-Stein-Gymnasium in Speyer die erneuerte Hauskapelle im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamts mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann gesegnet wurde.
Für die meisten, ob Schülerinnen oder Lehrer, dürfte es wohl die einzige Kirchenweihe in ihrem Leben sein, der sie jemals beiwohnen konnten. Aus Platzgründen wurde der Gottesdienst in der Aula des Mädchen-Gymnasiums gefeiert. Im Verlauf des Gottesdienstes nahm Bischof Wiesemann die Weihe der Hauskapelle im ersten Stock des Schulgebäudes vor.
Doch auch die Aula konnte nicht alle Schülerinnen fassen.Dank der modernen digitalen Technik, geübt und perfektioniert in der Corona-Zeit, wurde der Gottesdienst deshalb in die Klassensäle übertragen. Auf diese Weise war es allen Schülerinnen zudem möglich, die Weihe der Hauskapelle, die höchstens etwa 25 Personen fassen kann, gemeinsam mitzuverfolgen. Die Hauskapelle ist zwar schon seit etwa zwei Jahren fertig umgebaut und eingerichtet, aber auf die Einweihung hatte sie ein wenig warten müssen. Mit am Altar standen neben Offizial Dr. Georg Müller Domvikar Maximilian Brandt, der auch das Amt des Zeremoniars bei Pontifikalämtern innehat.
„Was können wir heute tun, um spürbar zu machen, dass Gott uns führt und berührt?“, fragte der Bischof in seinen einleitenden Worten. Edith Stein sei ein solcher Mensch gewesen, der die Spur Gottes in unserem Leben sichtbar habe machen können. Das Leben Edith Steins, die genau an diesem Tag der Einweihung, am 12. Oktober im Jahr1891, geboren worden war, stand auch im Mittelpunkt der Predigt von Bischof Wiesemann. Auf diesen Tag fiel damals Jom Kippur, das Versöhnungsfest, der höchste Feiertag des jüdischen Kalenders, ein strenger Fast- und Sühnetag, an dem besondere Opfer gebracht wurden. Für Edith Stein seien diese Koinzidenzen zwischen religiösen Gedenktagen und Daten in ihrem eigenen Leben immer von großer Bedeutung gewesen, sagte der Bischof. Auch den Tauftag und das Datum ihrer Firmung habe sie bewusst nach jüdischen Festen ausgesucht. Die Hauskapelle in der nach ihr benannten Schule sei ein wichtiger Ort, um über das Leben der Edith Stein und die Lehren, die sie uns heute gebe, nachzusinnen – ein echter Segensort, an dem man zur Ruhe kommen könne.
Im Gottesdienst in der Aula war zunächst das Wasser geweiht worden, mit dem der Bischof später den Altar der Kapelle segnete. Auch der Ambo, das Pult für die Schriftlesungen, der später in der Kapelle seinen Platz finden sollte, wurde an dem auf der Bühne errichteten Altar mit dem geweihten Wasser besprengt und gesegnet. Die Fürbitten nach den Schriftlesungen und der Predigt wurden von den Schülerinnen vorgetragen.
Danach gab es eine feierliche Prozession von Zelebranten und Messdienern von der Aula über den Hof durchs Schulgebäude in die Kapelle. Was dann geschah, sagte Domvikar Maximilian Brandt jeweils an, so dass es auch die Mitfeiernden in der Aula und den Klassenzimmern genau verfolgen konnten.
Der Altar der Hauskapelle wurde mit den Altartüchern, mit Kerzen und einem Blumengesteck geschmückt und die liturgischen Geräte, die für die Eucharistiefeier gebraucht wurden, darauf gestellt. Der Bischof entzündete die Kerzen, sprach ein Segensgebet und besprengte den Altartisch mit dem geweihten Wasser. Danach begann mit der Gabenbereitung die eigentliche Eucharistiefeier. Nach der Kommunion erfolgte die feierliche Prozession wieder zurück zur Aula zum Schlusssegen.
Am Ende der Feier dankte Schulleiter Andreas Kotulla nicht nur allen, die sie gestaltet und mit Musik bereichert hatten, sondern auch den Gästen, darunter der ehemalige rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel, und den zahlreichen Sponsoren. (adö)