Mittwoch, 16. Juli 2025
Ein Melonen-Eis für den Frieden in Gaza
Die Wassermelone zählt zu den beliebtesten Sommerspezialitäten, und das nicht nur in Italien. Sie schmeckt nicht nur köstlich, sondern hat auch eine schöne Farbe und ist erfrischend süß. Ein Gelatiere zaubert daraus nun ein "Friedenseis für Palästina".
Ein Eis, das nach Menschlichkeit und Solidarität schmeckt: Gelatiere Gianfranco Cutelli von der Eisdiele "De' Coltelli" in Pisa hat ein "Friedenseis für Palästina" erfunden. Die Wassermelonen-Kreation in den Farben der palästinensischen Flagge wird ab Samstag (19. Juli) in Pisa und weiteren 150 Eisdielen in Italien und ganz Europa verkauft, wie die italienische Tageszeitung "La Repubblica" berichtet. Näheres verrät eine interaktive Karte. Der Erlös geht an "Ärzte ohne Grenzen" für Hilfsprojekte in Gaza.
"Ich wollte etwas Konkretes, wenn auch Kleines, tun, um den Kriegsopfern in Gaza zu helfen", sagte Cutelli. Es handle sich nicht um eine politische, sondern um eine zivilgesellschaftliche Geste, betonte der Eismeister, "ein Akt des kollektiven Gewissens, denn Kriege sind eine Niederlage für alle".
Die Farben der palästinensischen Flagge kommen durch die Wassermelone mit ihrem rotem Fruchtfleisch, schwarzen Kernen sowie grüner und weißer Schale zustande, erläuterte Cutelli. Gegen eine Spende wandert dann wahlweise ein Eis, das aufgrund der Konsistenz von Wassermelone eigentlich ein Sorbet ist, oder eine Granita über die Theke.
Ärzte ohne Grenzen: Immer mehr hungernde Kinder in Gaza
Ärzte ohne Grenzen begrüßte die Initiative. "Die Bevölkerung in Gaza kämpft gegen Gewalt, Hunger, Durst und mangelnde Gesundheitsversorgung ums Überleben. Die wenigen Hilfsgüter, die ankommen, reichen nicht einmal annähernd aus, um den Bedarf von fast zwei Millionen Menschen zu decken", so die Organisation.
"Die Bombardierungen im gesamten Gazastreifen dauern Tag und Nacht an, selbst während der Lebensmittelverteilung." In der Klinik in Gaza-Stadt würden täglich etwa 400 Patienten behandelt, darunter immer mehr schwer unterernährte Kinder, schwangere und stillende Frauen, so Ärzte ohne Grenzen.
"Eis für die Ukraine" brachte 25.000 Euro
Gelatiere Cutelli hofft, mit seiner Aktion den Erfolg des Projekts "Ein Eis für die Ukraine" von 2022 zu wiederholen. Damals wurden 25.000 Euro für das von Russland angegriffene Land gesammelt.
Eine ähnliche Initiative fand im März zum Tag des handgemachten Eises statt: Passend zum Heiligen Jahr der katholischen Kirche kreierten italienische Gelatieri das "Halleluja-Eis", das in Eisdielen in ganz Europa verkauft wurde. Am 23. März veranstaltete der Vatikan eine große "Halleluja"-Verkostung. Der Erlös war für ein vatikanisches Obdachlosenprojekt bestimmt. (kna)