Donnerstag, 20. Juni 2013
Zum Nationalheiligtum der Polen

Die Schwarze Madonna von Tschenstochau (links) ist das Nationalheiligtum Polens. Rechts die Wallfahrtskirche im Kloster auf dem Berg Jasna Gora, wo das Bildnis seit dem 14. Jahrhundert aufbewahrt und verehrt wird. Foto: Mathes
Fünf Millionen Pilger besuchen jährlich die „Schwarze Madonna von Tschenstochau“
293 Meter ist er hoch – der kulturelle und geistige Mittelpunkt Polens. Denn auf der Spitze des Bergs Jasna Gora steht das Pauliner-Kloster, in dessen Basilika seit Jahrhunderten die Schwarze Madonna, das Nationalheiligtum des östlichen Nachbarlandes, verehrt wird.
Seit 1382 ist die weltberühmte Ikone in der Obhut der Mönche, ein Geschenk des Herzogs Wladislaw von Oppeln. Der Legende nach wurde das Bild vom Evangelisten Lukas auf einem Brett des Tisches gemalt, an dem einst die Heilige Familie betete und speiste. Kaiser Konstantin brachte das Bild Mariens, die das Jesuskind auf dem Arm trägt, von Jerusalem nach Konstantinopel. Auf verworrenen Wegen gelangte es nach Polen.
Schon früh zog das Bild viele Pilger aus Polen und Europa an. Der genaue Grund hierfür ist nicht belegt. Vielfach ist von einer besonderen Wundertätigkeit der Ikone die Rede. Einen besonderen Aufschwung der Marienverehrung ist seit 1655 zu verzeichnen, als das Kloster mit nur 260 Verteidigern eine monatelange Belagerung durch 3000 schwedische Soldaten überstand. Ein Jahr später stellte der polnische König Johann II. Kasimir seine Länder unter den Schutz der Mutter Gottes und rief das Gnadenbild von Jasna Gora zum Nationalheiligtum aus.
„Schwarze Madonna von Tschenstochau“ – die 250 000 Einwohner zählende Stadt liegt am Fuß des Jasna Gora – jährlich von rund fünf Millionen Pilgern besucht. Papst Johannes Paul II., der frühere Erzbischof von Krakau, in dem das Nationalheiligtum liegt, war ein glühender Verehrer dieses Bildes und besuchte mehrfach selbst den Wallfahrtsort.
Ein Besuch der Wallfahrtsstätte von Deutschland aus lässt sich mit einer Vielzahl von Besichtigungen verbinden: Breslau mit seiner Dominsel und den wundervoll restaurierten Bürgerhäusern rund um das gotische Rathaus; die Klosterstadt Trebnitz, wo die heilige Hedwig von Andechs lebte und wirkte, oder der St.-Anna-Berg, wo das Wirken der heiligen Anna Selbdritt im Mittelpunkt steht. Wadowice, der Geburtsort von Johannes Paul II., ist ein weiteres lohnendes Ziel, ebenso das UNESCO-Weltkulturerbe Kalwaria Zebrzydowska, eine von zahlreichen Kapellen durchzogene Hügellandschaft. Und natürlich sollte der Tschenstochau-Reisende einen Besuch der alten Königsstadt Krakau nicht versäumen – eine der wenigen Städte, die vom Krieg verschont wurden. Sehenswert ist hier die gesamte Altstadt mit dem Marktplatz und den Tuchhallen, ebenso die Kathedrale, das Schloss oder die .Marienkirche mit dem Hochaltar von Veit Stoß. (red)
Das Bayerische Pilgerbüro veranstaltet von 3. bis 9. August eine Pilgerreise nach Tschenstochau.
Mehr Informationen unter
www.pilgerreisen.de
oder beim
Pilgerbüro Speyer
Telefon 06232/102423.