Freitag, 04. Juni 2021
Nothilfe für Kolumbien

Seit Ende April kommt es in Kolumbien immer wieder zu gewalttätigen Demonstrationen, die bereits zahlreiche Tote und Verletzte gefordert haben. (Foto: Projektpartner/ Kindermissionswerk)
Sternsinger stellen 50 000 Euro für Nahrungsmittel und Hygieneprodukte bereit
Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ zeigt sich tief besorgt über die landesweiten gewalttätigen Ausschreitungen in Kolumbien und stellt 50 000 Euro für Nothilfe bereit.
Vor allem große Städte wie Cali, Medellín und Bogotá befinden sich seit Beginn der Proteste im Ausnahmezustand. Die jetzt gestarteten Nothilfe-Maßnahmen richten sich an rund 220 Kinder und deren Familien in Cali im Westen des Landes. Der Partner des Kindermissionswerks vor Ort, die Erzdiözese Cali, hat eine humanitäre Kommission ins Leben gerufen, die für die sichere Verteilung von Nahrungsmitteln und Hygieneprodukten wie Seife, Mund-Nase-Schutz und Desinfektionsmittel sorgt und gleichzeitig durch Dialog zu einer Lösung des Konflikts beitragen will.
„Geschlossene Krankenhäuser und Geschäfte, geplünderte Supermärkte und Tankstellen, zerstörte Gebäude und blockierte Zufahrtsstraßen führen dazu, dass die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Corona-Impfstoff aktuell gefährdet ist“, sagt Monika Stockheim, Kolumbien-Länderreferentin im Kindermissionswerk. „Viele Eltern können wegen der anhaltenden Proteste und gesperrter Wege zur Zeit nicht arbeiten und ihre Familien ernähren. Für Kinder und Jugendliche ist die Situation auf den Straßen Calis besonders gefährlich. Sie werden aufgrund von Perspektivlosigkeit und Hunger leicht zum Opfer von Zwangsrekrutierungen durch illegale, bewaffnete Gruppen“, warnt Stockheim.
Seit Ende April kommt es in Kolumbien immer wieder zu gewalttätigen Demonstrationen, die bereits zahlreiche Verletzte und auch Tote gefordert haben. Die Polizei und das Militär gehen dabei mit großer Härte gegen die Demonstranten vor. Im Zuge der Proteste gelten zudem hunderte Menschen als vermisst. Auslöser der zunächst friedlichen Demonstrationen vorwiegend junger Menschen war eine durch die Regierung geplante Steuerreform, die vor allem die einkommensschwache Bevölkerung getroffen hätte. Neben den heftigen Ausschreitungen hat zudem die Corona-Pandemie das südamerikanische Landstark mitgenommen. Das Gesundheitssystem ist überlastet, und viele Menschen sind arbeitslos.(RB)
Die Hilfe des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ kann durch Spenden unterstützt werden: Pax-Bank eG, Stichwort „Hunger“, IBAN: DE 95 3706 0193 0000 0010 31, BIC: GENODED1PAX.