Mittwoch, 10. September 2014
Die Farben des Doms entdecken

Den Dom aus ungewohnter Perspektive erleben können die Besucher am Sonntag beim Tag des offenen Denkmals. Foto: is
Dombauverein lädt am Sonntag zum „Tag des offenen Denkmals“ ein
Am 14. September findet bundesweit der „Tag des offenen Denkmals“ statt. Der Dombauverein Speyer lädt aus diesem Anlass und entsprechend dem Jahresmotto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz dazu ein, die Farben des Domes zu entdecken. „Wir wollen die Farbigkeit der Speyerer Kathedrale in das Zentrum
der Aufmerksamkeit rücken und auf diese Weise das Wissen über den Dom vertiefen und das persönliche Engagement für den Erhalt dieses in der Welt einmaligen romanischen Gebädes stärken“, erklärt der Vorsitzende des Dombauvereins Dr. Wolfgang Hissnauer.
So wird zum Beispiel Dr. Barbara Schmidt-Nechl, Mitglied im Vorstand des Dombauvereins, die verschiedenen Sandsteinfarben erläutern, die für den Dom so charakteristisch sind. Sie behandelt auch die Frage nach der ursprünglichen farblichen Innen- und Außengestaltung, wenngleich sie heute zum Teil nur noch hypothetisch beantwortet werden können.
Dr. Anke Elisabeth Sommer, Autorin des Buches „Glasmalereien im Bistum Speyer“, erforscht das „verlorene farbige Licht“ im Speyerer Dom. Ursprünglich besaß der Dom farbige Glasmalereien, die den Innenraum in ein mystisches Licht tauchten. Bei der großen Renovierung um 1960 wurden einige Splitter der originalen Verglasungen gefunden und teilweise rekonstruiert. Heute sind nur noch einige Kunstverglasungen in den östlichen Fenstern zu finden.
Besucher haben die Möglichkeit, unter Führung des ehemaligen Dombaumeisters Alfred Klimt und eines Teams von Domführern das Dach des Doms zu erkunden. Sie können das nördliche Querhaus ebenso besichtigen wie das grandiose Gewölbe des Hauptschiffs mit seiner gewaltigen Holzkonstruktion, die schon viele Jahrhunderte überdauert hat. Ergänzt wird die Begehung des Domspeichers durch einen Bildervortrag, der die Entwicklung der Domdächer über die Jahrhunderte zeigt.
Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer wird den „Codes Aureus Spirensis“ vorstellen, der im Auftrag Kaiser Heinrichs III. 1046 in Echternach für den Speyerer Dom angefertigt wurde.
Klaus Haarlammert, Theologe und ehemaliger Chefredakteur der Kirchenzeitung „der pilger“, wird den Marienzyklus von Johann Baptist Schraudolph im Hauptschiff des Doms erläutern, zu dem er auch zwei Bücher veröffentlicht hat. Der Marienzyklus fasst biblische Überlieferung, kirchliche Lehre und apokryphe Volksfrömmigkeit zusammen.
Die Angebote starten von 13 bis 17 Uhr zu jeder vollen Stunde, die Führungen über das Domdach im Abstand von je 20 Minuten. Die Teilnahme kostet fünf Euro pro Person. Kinder bis zum 6. Lebensjahr sind frei, Jugendliche vom 7. bis zum 18. Lebensjahr zahlen einen Euro. Die Einnahmen komplett dem Erhalt des Weltkulturerbes Speyerer Dom zugute. (red)
Neben dem Dom beteiligen sich auch weitere katholische Kirchen im Bistum Speyer mit besonderen Angeboten am Tag des offenen Denkmals. Mehr Informationen im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de