Mittwoch, 23. März 2022
Mahnmal für Klimawandel

Paula Hochscheid (links) und Volker Sehy (Mitte) freuen sich über die neue Klima-Linde im Wallfahrtshof von Maria Rosenberg. Die Kinder der Jugendgruppe Chara sorgten gemeinsam mit Friederike Hauck und Karlheinz Burkhard dafür, dass der Baum zum Start genügend Kompost und Wasser bekommt. (Foto: Daum)
Haus der Nachhaltigkeit schenkt dem Rosenberg einen Lindenbaum
Mit Schaufeln und kleinen Gießkannen bereitete die Kinder- und Jugendschar der katholischen Gemeinschaft Chara einem besonderen Baum einen guten Start in ein hoffentlich langes Baumleben.„Wenn ihr selbst schon Kinder und Enkel habt, könnt ihr mit ihnen hierher kommen und ihnen erzählen, dass ihr dabei gewesen seid, als dieser Baum gepflanzt wurde“, sagte der Direktor des Wallfahrtsortes Maria Rosenberg, Volker Sehy.
Im Wallfahrtshof wurde eine Klima-Linde gepflanzt. Das Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Orientierung zu geben, wie jeder Mensch nachhaltiges Leben in seinem Alltag verankern kann, startete 2016 die Aktion Klima-Linde. Seither verschenkt das Haus regelmäßig so genannte Klima-Linden an Gemeinden und Städte im Pfälzerwald und in der näheren Umgebung.
„Der Baum stehe als Mahnmal für den Klimawandel“, sagte Paula Hochscheidt vom Haus der Nachhaltigkeit. Die Temperaturen steigen, trockene Perioden nehmen zu. Es gibt Bäume, wie die Linden, die als sogenannte Zukunftsbäume gelten, weil sie mit dem sich erwärmenden Klima besser zurecht kommen, als andere Baumarten. Der Baum, der im Hof neben der Wallfahrtskapelle gepflanzt wurde, solle jeden daran erinnern, was er selbst tun könne für eine lebenswerte Zukunft. „Jedes gesparte Gramm CO2 hilft“, betonte Hochscheid.
Sie verwies auf die weitere Tradition der Bäume in den Dörfern, die wichtige Versammlungsorte waren. Ein besonderer Versammlungsort ist seit Jahrhunderten auch Maria Rosenberg. Ein Versammlungsort war der Rosenberg auch bei der Baumpflanzung, die mit Musik und Tanz von Chara gefeiert wurde. Der Frieden spielt an diesem Ort eine besondere Rolle, deshalb passt die zweite Bedeutung der Klima-Linde besonders gut. Mit der gepflanzten Silberlinde wird zugleich an die Tradition der Friedensbäume erinnert.
Es gehe um Frieden unter den Menschen und den Frieden mit der Natur, die so gefährdet sei, sagte Pfarrer Volker Sehy. Er verwies darauf, dass Maria Rosenberg ein Ort der Nachhaltigkeit sei. Der geistlichen und ganzheitlichen Nachhaltigkeit. Deshalb passe die Klima-Linde wunderbar auf den Rosenberg, sei eine weitere Attraktion für die Menschen, die auf den Rosenberg kommen, um die Nähe zu Gott zu suchen und Frieden zu finden.
Das Haus der Nachhaltigkeit ist „eine geniale Institution im Pfälzerwald“, sagte Sehy. Gleichzeitig dankte er Friederike Hauck und Karlheinz Burkhard. Sie sind dem Rosenberg freundschaftlich verbunden und hatten die Klima-Linden-Aktion für den Rosenberg angestoßen. Die beiden hatten auch alles vorbereitet: das große Pflanzloch ausgehoben, die Linde mit ihrem imposanten Wurzelballen ins vorbereitete Pflanzloch gestellt und den Baum fixiert, bis er groß genug ist, um möglichen Stürmen allein zu trotzen. Sie besorgten Wasser und Kompost, damit der Baum auf Maria Rosenberg richtig Wurzeln schlägt und den Menschen viele Jahrzehnte Freude bereitet.
Was mit Klima-Linden begann, sei mittlerweile zur Aktion Klima-Baum geworden, erläuterte Paula Hochscheid. Neben Silberlinden werden auch Traubeneichen als Klima-Eichen gepflanzt. Traubeneichen gelten ebenfalls als Baumart, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen. Zum Rosenberg passe die Linde aber sehr gut, resümierte sie. Auf die besondere Bedeutung des Baumes weist auch ein angebrachtes Schild hin. (and)