Donnerstag, 06. September 2012
Sorge um syrische Flüchtlinge
Maria Böhmer fordert mehr deutsche Hilfe
Die Lage der Flüchtlinge in Syrien und in den überfüllten Flüchtlingslagern in der Region verschärfen sich nach Angaben der Bundesregierung weiter. Kinderrechtsorganisation Save the Children beklagte in Berlin eine dramatische Verschlechterung der Situation im jordanischen Zata'ari Flüchtlingscamp. Angesichts der Not mahnte Staatsministerin Maria Böhmer (CDU) zu unbürokratischer Hilfe. Sie appellierte an die deutschen Behörden, den Familiennachzug und die Visums-erteilung für syrische Flüchtlinge großzügig zu handhaben.
„Die syrischen Familien in Deutschland sollen wissen: Wir lassen sie nicht alleine“, sagte Maria Böhmer. Sie machten sich zu Recht große Sorgen um ihre Angehörigen. Die Bundesregierung habe bislang 22 Millionen Euro bereitgestellt. „Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, sich darüber hi-naus intensiv des Schicksals der Flüchtlinge anzunehmen“. Konkret gehe es um humanitäre Hilfe für Flüchtlinge, die in Deutschland aufgenommen werden könnten: Vor allem besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen wie Kranken, Verletzten, alleinstehenden Frauen mit Kindern und unbegleiteten Kindern. Die erforderliche humanitäre Hilfe müsse schnellstmöglich mit den UN-Organisationen umgesetzt werden, forderte die Staatsministerin.
Wie Hilfsorganisationen mitteilen, sind die Kapazitäten im Flüchtlingslager Zata'ari weit überschritten. Inzwischen beherberge das für zunächst 500 Personen ausgelegte Camp 20000 Zufluchtsuchende. Den täglich bis zu 3300 Neuankömmlingen fehle es am Notwendigsten. Zwei von drei Flüchtlingen seien Kinder. Das Essen sei völlig unzureichend, die klimatischen Bedingungen seien äußerst schwierig – „nicht einmal eine Grundversorgung ist gewährleistet“, so Helfer vor Ort. Momentan seien nur etwa 30 Prozent der dringend notwendigen humanitären Hilfe finanziert.
Spenden können unter Stichwort „Syrische Flüchtlinge“ auf das Konto der Aktion Silbermöwe eingezahlt werden.