Mittwoch, 10. September 2025
Dom zu Speyer: Tag des offenen Denkmals
Besondere Einblicke sind möglich am 14. September: Erstmals mit Sakristei, Reliquienkapelle und Steinmetzführung
Am 14. September findet der bundesweite Tag des offenen Denkmals und damit eine der größten Kulturveranstaltungen Deutschlands statt. Von 12 bis 17 Uhr bietet der Dombauverein ein vielfältiges Programm an. In diesem Jahr öffnen sich erstmals die Türen der Sakristei. Neu sind außerdem Führungen durch die Reliquienkapelle und Steinmetzführungen. Daneben stehen Führungen zum Dom im Wandel der Zeit, eine Bastelaktion für Kinder und zwei Vorträge auf dem Programm. Inhaltlich orientierten sich die Programmpunkte an dem Jahresmotto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“. Alle Angebote sind kostenfrei. Aufgrund von Kapazitätsgrenzen werden jedoch für die Führungen kostenlose Tickets benötigt, die am Tag selbst ab 12 Uhr in der Vorhalle erhältlich sind.
„Mit diesem Programm ist der Tisch am Tag des offenen Denkmals am Dom sehr reichhaltig gedeckt“, freut sich Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl. „Das Domkapitel ist froh und dankbar, dass der Vorstand des Dombauvereins zusammen mit ehrenamtlichen Helfern so ein umfangreiches Angebot macht und sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt.“
Das Programm im Einzelnen
Eine Aktion für Kinder ist fester Bestandteil des Programms am Dom. Von 12 bis 17 Uhr können junge Dom-Fans von 4 bis 14 Jahren in der Vorhalle eine kleine Tasche bedrucken, um darin ihre Schätze zu transportieren. So wird der Wert eines Denkmals auch für junge Menschen erfahrbar.
Domführungen „Der Dom im Lauf der Zeit“ geben stündlich von 12 bis 17 Uhr einen Einblick in die Baugeschichte des Doms. Vorstandsmitglieder des Dombauvereins zeigen im Rahmen der Führung, welche Veränderungen der Dom im Lauf der Zeit durchlaufen hat und was aktuell unternommen wird, um ihn für die Zukunft zu erhalten. Dabei wird besonders auf den Wert des Denkmals als religiöse und kulturelle Stätte hingewiesen, aber auch erklärt, wie der Dom selbst zur Wertschöpfung beiträgt.
Die ansonsten geschlossene Tür, die sich im Rahmen des diesjährigen Tages des offenen Denkmals am Dom öffnet, befindet sich im südlichen Querhaus. Dahinter verbirgt sich die Sakristei des Doms. Sakristan Markus Belz nimmt die Besucher um 13 Uhr, 14:30 Uhr und 15:30 Uhr mit hinein und zeigt Gewänder und sakrale Gefäße.
Der Steinmetzbetrieb Uhrig lädt dazu ein, den Dom mit den Augen eines Steinmetzes zu erkunden. Während der halbstündigen Führung, die jeweils um 12:30 Uhr, 13:30 Uhr und 14:30 Uhr angeboten wird, werden verschiedene Steinoberflächen im Dom betrachtet und die dazugehörigen Steinbearbeitungstechniken erläutert.
Die Reliquienkapelle beherbergt den wertvollsten Teil jedes Kirchenschatzes, die Überreste von Heiligen. Von Besuchern des Doms wird sie aufgrund ihrer etwas versteckten Lage oft übersehen. Fachkundige Führer aus dem Vorstand des Dombauvereins stellen die Kapelle vor und erklären um 13 und 14 Uhr die Herkunft und Bedeutung der einzelnen Reliquien.
„Vom Schandfleck zum Glanzstück“ lautet der Titel des Vortrags von Dom- und Diözesankonservator Wolfgang Franz. Der Fachmann erklärt, wie die im 19. Jahrhundert gestaltete Vorhalle durch Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten von einem kaum beachteten Raum des Doms zu einer würdigen und repräsentativen Eingangshalle für den Sakralbau wurde.
Die frisch gebackene Diplom-Restauratorin Anne Lackner wird in ihrem Vortrag um 15:30 Uhr über die Entdeckung eines zu Unrecht übersehenen Kunstwerks berichten. Im Rahmen ihrer Diplom-Arbeit hat sie sich intensiv mit dem Schraudolph-Wandbild über dem Hauptportal des Doms beschäftigt. Einige der Untersuchungsergebnisse wird sie in ihrem Vortrag vorstellen.
Hintergrund: Der Tag des offenen Denkmals
Der Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz findet alljährlich am zweiten Sonntag im September statt. Deutschlands größte Kulturveranstaltung für die Denkmalpflege wird seit 1993 durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ausgerichtet und stellt den deutschen Beitrag zu den „European Heritage Days“ dar. Für das Konzept der Veranstaltung ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zuständig. Durchgeführt und gestaltet wird der Tag des offenen Denkmals von zahlreichen Veranstaltern: von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern.
Das aktuelle bundesweite Programm ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de einsehbar.
Das Programm am Tag des offenen Denkmals 2025 am Speyerer Dom im Überblick:
12–17 Uhr
Informationen, Tickets und Verkauf von Dombausteinen
Ort: Vorhalle
12–17 Uhr
Taschen gestalten (für Kinder von 4-16 Jahren)
Ort: Vorhalle
12 Uhr / 13 Uhr / 14 Uhr /15 Uhr / 16 Uhr
Domführungen „Der Dom im Lauf der Zeit“
Treffpunkt: Dom-Info, Dauer: ca. 60 Min.
Aufgrund der begrenzten Kapazitäten sind kostenfreie Tickets erforderlich!
12:30 Uhr / 13:30 Uhr / 14:30 Uhr
Steinmetzführung mit dem Steinmetzbetrieb Uhrig
Treffpunkt: Am Domnapf vor dem Dom
Aufgrund der begrenzten Kapazitäten sind kostenfreie Tickets erforderlich!
13 Uhr / 14:30 Uhr / 15:30 Uhr
Verborgene Schätze I: Führungen in der Sakristei
Treffpunkt: Eingang zur Sakristei im südlichen Querhaus.
Aufgrund der begrenzten Kapazitäten sind kostenfreie Tickets erforderlich!
13 Uhr / 14 Uhr
Verborgene Schätze II: Führungen in der Reliquienkapelle
Treffpunkt: Eingang zur Reliquienkapelle im südlichen Querhaus.
Aufgrund der begrenzten Kapazitäten sind kostenfreie Tickets erforderlich!
14 Uhr
Vortrag „Die Restaurierung der Vorhalle – vom Schandfleck zum Glanzstück“
mit Dom- und Diözesankonservator Wolfgang Franz
Ort: Nördliches Querhaus, Dauer ca. 30 Min.
15:30 Uhr
Vortrag „Das Schraudolph-Wandbild in der Vorhalle – Entdeckung eines zu Unrecht übersehenen Kunstwerks“
mit Diplom Restauratorin Anne Lackner
Ort: Nördliches Querhaus, Dauer: ca. 45 Minuten