Dienstag, 09. Juni 2020
Corona verschärft Notlagen
Solidarität: Missionswerk der Frauen unterstützt Projekte weltweit
Maismehl, Bohnen, Reis, Seife – Corona sorgt dafür, dass es den Ärmsten der Armen erst recht an Grundlegendem fehlt. „Die Umstände, in denen unsere Projektpartnerinnen und -partner vor Ort – etwa in Ruanda – leben, ist für uns unvorstellbar“, sagt Margret Dieckmann-Nardmann vom Frauenmissionswerk, das auch vom Bistum Speyer unterstützt wird: „Hygiene-Standards sind nur schwer umzusetzen; wer zu Hause bleibt, hat nichts auf dem Teller.“ Immer wieder wagt die Präsidentin des seit mehr als 100 Jahren im rheinland-pfälzischen Koblenz ansässigen Frauenhilfswerks einen Blick über den eigenen Tellerrand hin zu denen, die hierzulande keine Stimme haben und viel zu oft vergessen werden, insbesondere in diesen besonderen Corona-Zeiten, in denen die Menschen umso mehr auf Soforthilfemaßnahmen angewiesen sind.
„Natürlich ist die Pandemie auch für uns hier in Deutschland eine Herausforderung“, räumt die 61-Jährige ein: „Menschen verlieren ihre Jobs, haben Angst vor einer möglichen Infektion, bangen um ihren Lebensunterhalt.“ Dennoch sei es wichtig, findet Dieckmann-Nardmann, auch die nicht aus den Augen zu verlieren, bei denen Corona die ohnehin schon großen Schwierigkeiten zusätzlich verschärft. „Mit unseren Projekten unterstützen wir zum Beispiel Witwen und auch junge alleinstehende Frauen, die normalerweise Obst auf dem Markt verkaufen – was jetzt coronabedingt nicht möglich ist“, sagt die Theologin: „Die Pandemie hat die Menschen in den südlichen Ländern vollkommen überrollt, ein normaler Alltag ist vielerorts nicht (mehr) möglich; schnell steht die Existenz ganzer Familien auf dem Spiel.“
Über langjährige persönliche Kontakte direkt zu den Menschen in den Projekten schickt das Frauenmissionswerk kurzfristig Gelder zu den Betroffenen, sorgt dafür, dass Grundnahrungsmittel vor Ort verteilt werden und Menschen überleben können. „Das Desaster, das Corona in diesen Ländern anrichtet“, erklärt Margret Dieckmann-Nardmann, „ist um ein Vielfaches größer als andernorts, da die Gesundheitssysteme (noch) nicht hinreichend ausgestattet sind und die Regierung meist nicht auf der Seite der Armen steht.“ Regelmäßig bekommt die Präsidentin des Hilfswerks Rückmeldung von den Projektpartnern vor Ort: „Die Menschen sind unglaublich dankbar für jede Unterstützung“, weiß sie.
Kontakt: Missionswerk der Frauen, Telefon 0251/73596, E-Mail: frauenmissionswerk@outlook.de