Montag, 10. Oktober 2016
Bischof Wiesemann feiert 31. Jahrestag seiner Priesterweihe
Feierlicher Gottesdienst am Papstaltar seiner Primizkirche Santa Maria Maggiore im Herzen Roms
Der Vormittag des 10. Oktober steht ganz im Zeichen des Jahrestages der Priesterweihe von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Gemeinsam mit den Wallfahrern sowie den mitgereisten Priestern und Diakonen feiert er in der Kirche Santa Maria Maggiore einen Gottesdienst am Papstaltar der Basilika. Am 11. Oktober 1985, vor 31 Jahren, wurde der gebürtige Ostwestfale in der Kirche Sant' Ignazio in Rom zum Priester geweiht. Einen Tag später feierte er in der Kirche Santa Maria Maggiore seine Primiz. Das Gotteshaus ist unter den mehr als 80 Marienkirchen Roms die größte und wohl auch älteste. Bischof Wiesemann hat zu diesem geschichtsträchtigen Gebäude, das aus der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts stammt, nicht nur wegen seiner Primiz eine ganz besondere Beziehung. „Unter den großen Kirchen Roms ist sie die schönste; sie besitzt den urtümlichsten Charakter“, ist der Speyerer Oberhirte überzeugt.
Zu Beginn der Eucharistiefeier bezeichnet er das Gotteshaus, das im Rang einer päpstlichen Basilika steht, als bedeutendste Marienkirche der Welt, die ihm zu einem wichtigen geistlichen Ort geworden sei. „Auf unserer Pilgerfahrt wollen wir uns unter den Schutz Marias, der Mutter der Barmherzigkeit stellen“, ruft er den Speyerer Pilgern zu. In Rom werde die Mutter Jesu auch „Heil des römischen Volkes“ genannt.
Und das hat einen einfachen Grund: Es gibt eine Marienikone mit Namen „Salus Populi Romani“ („Heil des römischen Volkes“), die seit 1613 in der eigens für sie gebauten paulinischen Kapelle von Santa Maria Maggiore hängt. Zuvor befand sie sich am Hauptaltar des Gotteshauses. Sie gilt als die meist verehrteste Ikone Roms.
In seiner Predigt erzählt Bischof Wiesemann die Entstehungsgeschichte der Marienkirche, die auf eine Legende aus dem Jahr 352 zurückgeht als Liberius Papst war. Danach lebte damals in Rom ein reicher Kaufmann namens Johannes, dem in der Nacht zum 5. August im Traum die Gottesmutter erschien. Er sollte ihr zu Ehren eine Kirche auf dem Esquilin bauen, und zwar an der Stelle, wo er am nächsten Tag Schnee findet. Johannes befragte Papst Liberius, der in der Nacht denselben Traum hatte. Als sie sich auf den Weg machten, fanden sie auf dem Esquilin tatsächlich eine dünne Schneeschicht. Johannes stellte daraufhin die Mittel zur Verfügung, so dass mit dem Bau begonnen werden konnte. Zur Erinnerung an das „Schneewunder“ der Kirchengründung „schneit“ es jedes Jahr beim Gottesdienst am 5. August weiße Blütenblätter. Ob tatsächlich schon im vierten Jahrhundert auf dem Equilin eine Kirche stand, ist nicht mehr nachweisbar. Der heutige Bau wurde unmittelbar nach dem Konzil von Ephesus im Jahr 431 begonnen.
Nach der Heiligen Messe, die der Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori musikalisch umrahmt, ziehen die Pilger mit dem Bischof zum Marienbild „Salus Populi Romani“, um das Salve Regina zu singen und um die Fürsprache Marias zu bitten. Im Anschluss besichtigen sie in Gruppen unter Anleitung von professionellen Führern das Gotteshaus.
Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit betreten die Besucher von Santa Maria Maggiore das sakrale Gebäude durch die Heilige Pforte, die als Symbol für das Heilige Jahr gilt. Auch die Speyerer Pilger durchschreiten diese besondere Tür. Neben Santa Maria Maggiore gibt es in den drei weiteren Hauptkirchen Roms Heilige Pforten: Im Petersdom, in der Lateranbasilika und in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern. pede