Donnerstag, 18. November 2010
Soziales und Kirche fehlen
In der Metropolregion Rhein-Neckar kommt beides zu kurz - daran muss sich etwas ändern.
Weite Teile der Pfalz gehören mit Südhessen und Nordbaden zur Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar. 2,4 Millionen Menschen leben hier. Vor fünf Jahren gegründet, ist ihr Ziel vor allem die länderübergreifende Zusammenarbeit auf politischer, kultureller und wirtschaftlicher Ebene. Worauf sich die Metropolregion stützt, verdeutlichte dieser Tage eine umfangreiche Sonderbeilage in den drei großen regionalen Tageszeitungen. Mit viel Lob für die „Leuchttürme“ der Region unter den (Groß-)Unternehmen, Profisportlern, Hochschulen, Genusstempeln und Kulturzentren.
Man darf auf diese „Leuchttürme“ zu Recht stolz sein. Zu einem guten Leben und Miteinander in der Region gehört aber mehr – von „Brot und Spielen“ allein ist wohl noch keiner der 2,4 Millionen Einwohner an Rhein und Neckar glücklich geworden. Und dennoch – so zeigt die Sonderzeitung zum Jubiläum – fehlen das Soziale oder gar Religiöse in der offiziellen Wahrnehmung der Metropolregion. Aber ist ein menschliches Miteinander nicht wichtiger für die Lebensqualität als alles andere? Tragen nicht die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände dazu mindestens so viel bei wie Vereine und Firmen?
Liegt es nun eher an den Metropolregionalisten oder an den Kirchen, dass letztere so wenig in der Region ankommen? Es ist müßig, darüber nachzudenken. Wichtig ist nur – es muss sich daran etwas ändern. Vielleicht bietet der Katholikentag in Mannheim in zwei Jahren die Chance, daran was zu drehen.