Freitag, 25. Mai 2012
Eine Feier für die ganze Familie

Zum 180. Jahrestag des Hambacher Fests wird am Sonntag, 27. Mai, auf dem Hambacher Schloss wieder gefeiert. Foto: Sven Schulz/wikipedia.de
180. Jahrestag des Hambacher Fests wird mit einer „Zeitreise“ gefeiert
Am 27. Mai 1832 zogen etwa 30000 Menschen mit wehenden Fahnen auf das Hambacher Schloss, um dort ihre Forderungen nach Einheit und Freiheit, nach einem demokratischen, vereinten Deutschland auszurufen. Männer und Frauen aus unterschiedlichsten, gesellschaftlichen Schichten, aus der Pfalz und anderen deutschen Territorien sowie Delegationen aus Frankreich und Freiheitskämpfer aus Polen nahmen teil. Mit einem großen Familienfest wird an Pfingstsonntag, 27. Mai, der 180. Jahrestag dieses Ereignisses begangen.
Seit im Mai 1832 zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Fahne auf dem Kastanienberg bei Neustadt wehte, gilt das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen Demokratie und zählt wie auch die Paulskirche in Frankfurt und der Reichstag in Berlin zu den Symbolen für Freiheit und Demokratie. Damals, 1832, verliehen die Festteilnehmer ihren politischen Forderungen in Musik, Dichtung und Reden Nachdruck. Es wurde diskutiert, gefeiert, gegessen und getrunken, getanzt und gelacht.
All dies wird auch in diesem Jahr am 27. Mai wieder stattfinden. Denn die Besucher erwartet ein facettenreiches Programm mit Musik, Tanz, Lesungen und schönen Aktionen für Kinder.
Passend zum Geist des Hambacher Fests präsentiert der Männerchor „Die Meistersänger“ ein Repertoire aus Freiheits- und Volksliedern. Das Tanzensemble für historische Tänze „Danza Vosolvia“ lässt in selbstgeschneiderten Kostümen des 19. Jahrhunderts und Tänzen aus dieser Zeit Geschichte lebendig werden. Ebenfalls im historischem Gewand präsentieren „Patapan – Die Spielleut der Churpfalz“ Lieder, Texte und Moritate aus der Zeit des Hambacher Fests.
Der Autor Dr. Michail Krausnick liest aus seinem Werk „Johann Georg August Wirth –Vorkämpfer für Einheit, Recht und Freiheit“. Die Biographie gibt spannende Einblicke in das Leben des leidenschaftlichen Vorkämpfers der Demokratie in Deutschland. Wirth war – gemeinsam mit Philipp Jakob Siebenpfeiffer – Wegbereiter und Initiator des Hambacher Fests.
Kinder haben die Möglichkeit, sich an historischen Scherenschnitten zu versuchen oder eine eigene Fahne zu basteln. Auch lustige Spiele aus dem 19. Jahrhundert wie beispielsweise „Blinde Kuh“ oder „Der Fuchs geht um“ stehen auf dem Programm. Und in einer inszenierten Kinderführung haben die jungen Besucher die Möglichkeit, eine spannende Zeitreise zu unternehmen: Frau Abresch, die Gattin des Johann Philipp Abresch, welcher am 27. Mai 1832 die schwarz-rot-goldene Fahne an der Spitze des Festzuges trug, nimmt die Kinder mit in die Vergangenheit. In der Ausstellung erfahren sie vieles über die Lebenswelt der Festteilnehmer, wie es überhaupt zum Hambacher Fest kam und was genau passierte. (Redaktion)