Mittwoch, 09. Juni 2021
Sehnsucht nach Begegnung

Trotz Corona-Bedingungen – Das Rosenberger Wallfahrtsfest stillte die Sehnsucht vieler Menschen nach persönlichen Begegnungen. (Foto: Daum)
Das Wallfahrtsfest in Maria Rosenberg fand zum zweiten Mal unter Corona-Bedingungen statt – mit einem Stück Normalität.
Endlich wieder die Gelegenheit, sich unter den Arkaden im Wallfahrtshof von Maria Rosenberg zu treffen, dort zu sitzen, Zeit miteinander zu verbringen, bewirtet zu werden und einen kleinen Imbiss zu genießen. Das Große Wallfahrtsfest im südwestpfälzischen Wallfahrtsort Maria Rosenberg fand zum zweiten Mal unter Corona-Bedingungen statt.
Testen, Impfnachweise, genaue Platzzuweisung, Gottesdienste im Live-Stream – fast schon Alltag. Und doch auch Hoffnung, die sich zum Beispiel darin zeigte, dass an zwei Tagen Wallfahrtsteilnehmer bewirtet werden konnten.
Die Sehnsucht der Menschen nach Begegnungen in der Gemeinschaft und der Begegnung mit Gott sei groß, hatte Pfarrer Volker Sehy, Direktor von Maria Rosenberg, im Vorfeld festgestellt. Die Besucherresonanz, die durch die Vorgaben der Corona-Verordnung beschränkt war, bestätigte das. Viele wollten mitfeiern. Auch die Jüngsten beim Kindergottesdienst an der Grotte.
„Um eine tragfähige Beziehung zu Gott zu bekommen, muss ich ihn im Alltag erfahren, sonst gibt es ihn für mich nicht. Doch wo und wie kann ich im Leben Gott begegnen“, lautete die Frage, der Weihbischof Otto Georgens beim Pontifikalamt am Dreifaltigkeitssonntag nachspürte. Sich zu Gott bekennen, Gott in dieser Welt einen Platz zu sichern, das sei eine Aufgabe der Christen, sagte Georgens.
„Gott ist der, der die Menschen zur Gemeinschaft mit sich und untereinander zusammenführen will“, sagte Georgens. Und viele begegneten sich beim Wallfahrtsfest. Als Gäste, als Mitfeiernde oder als Helfer.
„Wir hatten ganz viele helfende Hände“, freute sich Diakon Steffen Dully. Das Fest ausfallen zu lassen, war für die Verantwortlichen nie eine Option. „Die Entscheidung, so zu feiern, wie wir gefeiert haben, war richtig“, zog Direktor Sehy ein positives Fazit. Schmunzelnd stellte er fest: „Wir haben fast schon Routine, unter Corona-Bedingungen Wallfahrtsfeste zu feiern“. Dabei verwies er noch einmal auf das „Riesen-Team, das das möglich gemacht hat“.
Es habe sehr intensive Erlebnisse an den Wallfahrtstagen gegeben, wie zum Beispiel den Heilungsgottesdienst. Auch das Angebot „Maria on Tour“, bei dem das Gnadenbild wieder zu den Menschen reiste, die Pandemie-bedingt noch nicht vor Ort mitfeiern konnten, „hat wieder viele bewegt, es gab viele Tränen“, berichtete Sehy. Freudentränen, weil so die für viele essenzielle Verbindung zu Maria Rosenberg ermöglicht wurde.
„Natürlich hoffen wir alle, dass wir im kommenden Jahr wieder unter normaleren Bedingungen feiern können“, sagte Sehy. Sollte sich die Lage weiter normalisieren, „planen wir das Stifterfest im September schon in einem großen Rahmen“, kündigte er an. Dann sollen alle vor Ort mitfeiern könne, die jetzt zum Beispiel nur via Live-Stream dabei sein konnten.
Einen Vorgeschmack auf ein Stück mehr Normalität bot sich bei der Bewirtung unter den Arkaden an zwei Wallfahrtstagen. Helmut und Gisela Dully aus Clausen nutzten die Gelegenheit, sich bewirten zu lassen. „Das gehört zur Wallfahrt einfach dazu“, sagte Helmut Dully. Wie das beliebte Mallersdorfer Bier, das die Bedienungen endlich wieder servieren durften.
„Wir haben uns danach gesehnt“, bestätigten Maria und Norbert Hemmer aus Bann, dass es auch für sie wieder ein großes Stück Normalität bedeutet, nicht nur den Gottesdienstangeboten an den Wallfahrtstagen, sondern auch dem Bewirtungsangebot, das das Rosenberger Fest abrundete, folgen zu können.(and)