Donnerstag, 11. Juni 2015
An der Spitze von 2200 Herz-Jesu-Priestern
Von Neustadt nach Rom – Pater Dr. Heiner Wilmer wurde zum Generaloberen des Ordens gewählt
Der Leiter der Deutschen Ordensprovinz, Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ, ist neuer Generaloberer der Kongregation der Herz-Jesu-Priester. Die 79 Delegierten des Generalkapitels in Rom wählten ihn am Pfingstmontag im ersten Wahlgang mit einer Zweidrittelmehrheit an die Spitze des Ordens. Wilmer löst damit den Portugiesen Pater José Ornelas Carvalho SCJ ab, der dieses Amt zwölf Jahre innehatte. Der 54-Jährige ist der zweite Deutsche nach Pater Alphons Maria Lellig SCJ (1954 bis 1958), der die Kongregation leiten wird. Der Generalobere wird für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Erst im August 2014 war Pater Wilmer mit dem Provinzialat ins Neustadter Herz-Jesu-Kloster umgezogen. Hier stand er dem Bildungshaus – soweit es seine Zeit erlaubte – als Referent zur Verfügung.
Heiner Wilmer, der am 9. April 1960 in Schapen im Emsland geboren wurde, wuchs auf einem Bauernhof im Emsland auf. 1980 legte er sein Abitur am Leoninum, einem Gymnasium in katholischer Trägerschaft der Herz-Jesu-Priester, in Handrup ab. Im selben Jahr trat er ins Noviziat des Ordens im Herz-Jesu-Kloster Freiburg ein.
Von 1981 bis 1986 studierte er Theologie in Freiburg sowie Romanistik in Paris. Im Jahr darauf weihte ihn der Freiburger Erzbischof Oskar Saier zum Priester. Im Anschluss ging er nach Rom an die Päpstliche Universität Gregoriana, um dort Französische Philosophie zu studieren. 1991 wurde Wilmer in Freiburg zum Doktor der Theologie promoviert. Danach begann er in Freiburg das Studium der Geschichte auf Lehramt.
1997 ging er für ein Jahr in die USA, um an der Fordham Preparatory School, einer Jesuiten-Highschool in der New Yorker Bronx, Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Nach seiner Rückkehr wurde er Schulleiter des ordenseigenen Gymnasiums in Handrup. Im Jahr 2007 wurde Wilmer Provinzial der deutschen Ordensprovinz der Herz-Jesu-Priester.
Die Herz-Jesu-Priester sind eine Ordensgemeinschaft der römisch-katholischen Kirche. Weltweit gehören der Kongregation nach eigenen Angaben 2200 Patres und Brüder an, die in 40 Ländern auf fünf Kontinenten wirken. In Deutschland unterhält der Orden Häuser an sechs Standorten: Berlin, Handrup (Emsland), Freiburg im Breisgau, Maria Martental (Eifel), Neustadt an der Weinstraße und Oberhausen. Die Herz-Jesu-Priester engagieren sich unter anderem in der Bildung und Erziehung sowie in der Seelsorge in Pfarrgemeinden und für Menschen, die sich von kirchlichen Strukturen nicht angesprochen fühlen. (red)