Mittwoch, 16. Juni 2021
Papst mahnt Nachhaltigkeit an
Botschaft an UN-Ernährungsorganisation
Grundlegend für die Überwindung der Pandemie sei „eine auf den Menschen zugeschnittene Wirtschaft, die nicht nur dem Profit unterworfen ist, sondern im Gemeinwohl verankert ist“, so das Kirchenoberhaupt in einer Grußbotschaft an die 42. Konferenz der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, die am 14. Juni in Rom begann.
Für einen Neustart nach der Pandemie müsse noch viel mehr eine „Kultur der Fürsorge“ entwickelt werden, die „individualistischen und aggressiven Wegwerf-Tendenzen“ entgegentrete. In seinem Grußwort knüpft der Papst an seine Enzyklika „Fratelli tutti“ an, mit der er im Oktober Voraussetzungen für eine bessere Welt nach der Pandemie skizzierte. Speziell in Sachen Agrar- und Ernährungswirtschaft fordert Franziskus mehr Unterstützung für bäuerliche Kleinbetriebe und ländliche Regionen.
Von der Politik erwartet der Papst gezielten Kampf gegen strukturelle Ursachen von Armut, Hunger und Ungerechtigkeit. 2020 habe die Zahl der Menschen, die von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht sind, den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Das Problem könne sich weiter verschlechtern, so der Papst. Konflikte, extreme Wetterereignisse, Wirtschaftskrisen und die Pandemie seien für Millionen Menschen eine Ursache von Hunger und Hungersnot.
Die FAO-Konferenz ist oberstes Leitungsorgan der UN-Organisation. Ihr gehören Vertreter aller Mitgliedsländer an, die sich alle zwei Jahre treffen. Die Konferenz legt Politik, Programm und Aktivitäten der FAO fest, genehmigt den Haushalt, prüft laufende Projekte und wählt den Generaldirektor. Seit zwei Jahren ist dies der chinesische Agrarwissenschaftler und frühere Vize-Landwirtschaftsminister Qu Dongyu (57). (KNA)
"Fratelli tutti" kann hier bestellt oder zum Nachlesen heruntergeladen werden: https://www.dbk-shop.de/de/enzyklika-fratelli-tutti-papst-franziskus-geschwisterlichkeit-soziale-freundschaft.html