Mittwoch, 16. Juni 2021
Altes Gemälde aufpoliert

Wallfahrtsdirektor Volker Sehy (links) präsentiert das restaurierte Gemälde gemeinsam mit der Restauratorin Stefanie Göltz und dem Vorsitzenden des Freundeskreises, Ingo Christmann. (Foto: Teuscher)
Förder- und Freundeskreis Maria Rosenberg ermöglicht Restaurierung
Einmal mehr engagierte sich der Förderverein und Freundeskreis Maria Rosenberg e.V. für Kleinode am Wallfahrtsort: Er steuerte den größten Teil bei, um die Restaurierung des Bildnisses „Maria mit Kind und Johannes“ zu finanzieren.
Wie aus der Kirchenchronik vom Rosenberg hervorgeht, stammt das Ölbild aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es kam am 31. März 1913 zunächst in die Wallfahrtskirche. Das 2,40 hohe und 1,20 Meter breite Gemälde schenkte eine Familie Ost aus Landau dem Wallfahrtsort.
Wallfahrtsdirektor Volker Sehy informierte bei der Präsentation, wie es zur Restaurierung kam. Bei einem Gespräch mit Restauratorin Stefanie Göltz aus Speyer habe man erörtert, ob sich eine Restaurierung lohne. Schon allein das hohe Alter des Gemäldes alter holländischer Schule sprach dafür, so Pfarrer Sehy. Da aber das Geistliche Zentrum über keinen Etat für Kunst oder Musik verfüge, ging er mit der Idee an die Öffentlichkeit.
Gleichzeitig schaltete sich der Förderverein und Freundeskreis Maria Rosenberg ein. Private Spenden von rund 1 000 Euro und die Zusage des Fördervereins „den Rest der Kosten übernehmen wir“, ermöglichten die Auftragsvergabe zur Grundüberholung. Die Gesamtkosten betrugen 4 860 Euro.
Wie die 29-jährige Restauratorin Stefanie Göltz aus Speyer informierte, sei das Bild bereits früher umfassend restauriert worden. Ihre Aufgabe bestand nun primär darin, den stark vergilbten Firnis, die alten Kittungen und Übermalungen abzunehmen. Risse in der Bildfläche mussten geschlossen, die Doublierung im Randbereich neu verklebt und ein neuer Rückenseitenschutz angebracht werden.
Bei ihrer ausführlichen Besprechung der Restauration erwähnte Stefanie Göltz, dass der Ärmel von Maria das größte Problem darstellte. Hier habe sie mit dem Skalpell arbeiten müssen.
Direktor Sehy zeigte sich vom Resultat erfreut: „Es präsentiert sich ein altes Bild mit Feinheit und neuer Tiefenschärfe.“ Das Gemälde sei für die nächsten Jahrzehnte in einem sehr guten Zustand, befand Sehy zufrieden. Zwar sei in der Rosenberger Chronik nachzulesen „… gemalt von einem mittelmäßigen Maler...“ – so zeige das Bild deutlich die holländische, eher dunkle Malschule. Für Restauratorin Stefanie Göltz ist das alte Gemälde mit starker Darstellung von hoher Wertigkeit, erklärte sie begeistert.(mt)
Veranstaltungs-Tipp auf Maria Rosenberg: „Bibel uff Pälzisch – Wie war dann das sellemos an Pingschde?“ Am Freitag, 2. Juli, 20 Uhr, erzählt Richard Antoni unter den Arkaden im Anschluss an den Festgottesdienst vom Gründungstag der Kirche. Auf Pfälzisch will er was im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte steht, etwas ausführlicher wiedergeben – „unn e paar Gedanke a(n)hänge, die wo mer sich driwwer mache kann unn sollt‘.“ (mt)