Donnerstag, 13. Januar 2022
Sogar Kamele waren im Einsatz

In Herxheim zog Pfarrer Arno Vogt am 9. Januar nach dem Hochamt in einer Prozession mit Sternsingern, Messdienern und Gläubigen zum Festplatz – stilecht begleitet von den Kamelen Tamara und Suleika vom Circus Probst. (Foto: Tobias Wilhelm)
Bei der diesjährigen Sternsingeraktion ließen sich die kleinen Könige pandemiebedingt einiges einfallen
Wie im Vorjahr mussten die Sternsingergruppen aus 70 Pfarreien erneut auf alternative Aktionsformen ausweichen – das hatte die Diözese Speyer Anfang Dezember beschlossen.
In der Regel erhielten die Haushalte, die sonst besucht worden wären, ein kleines Segenspaket mit einem gesegneten Aufkleber für die Haustür, einem Spendentütchen und der Bitte, die Aktion finanziell zu unterstützen. Die 64. Auflage steht unter dem passenden Motto „Gesund werden – gesund bleiben“ und wurde coronabedingt bis zum 2. Februar verlängert.
„Es ist natürlich schade, dass die Sternsinger wieder nicht von Tür zu Tür gehen konnten – für die Kinder, aber auch für die Ehrenamtlichen, die ihre monatelange Planung wieder umwerfen mussten“, unterstreicht Kaplan Matthias Schmitt, der die Aktion im Bistum koordiniert. Es habe natürlich den Wunsch und die Hoffnung gegeben, unter strengen Hygieneregeln wieder Haustürbesuche machen zu können – aber eben auch Bedenken. Insofern habe man kein Risiko eingehen können. Die guten Erfahrungen aus dem Vorjahr mit den Alternativformen, zu denen auch filmische Botschaften via Internet oder „Besuche“ per Videokonferenz gehören, hätten die Durchführung aber erleichtert.
„Klar ist: Das Bedürfnis der Menschen, den Segen für ihr Haus zu bekommen, ist ebenso ungebrochen wie die Bereitschaft, die Aktion zu unterstützen“, hebt Schmitt hervor. Bemerkenswert: Trotz des Verzichts auf Hausbesuche kamen im vorigen Jahr im Bistum über 842 000 Euro (2020: 1,27 Millionen Euro) zusammen – nur über die Pfarreien, denn viele hätten auch direkt ans Hilfswerk gespendet.
Sehr zufrieden ist der Koordinator mit dem gezeigten Engagement und Einfallsreichtum: In Grünstadt baten die Sternsinger etwa auch auf dem Wochenmarkt um Unterstützung, in Lambrecht und Umgebung waren in Geschäften Spendendosen aufgestellt, in der Pfarrei Rodalben wurde auf verschiedenen Plätzen informiert sowie Glühwein kredenzt, und in der Pfarrgemeinde Bellheim machten die Könige mit „Sternsinger-Mobilen“ und Musik auf ihre Aktion aufmerksam.
Besonders spektakulär ging es im südpfälzischen Herxheim zu: Dort zog eine Prozession mit vielen Sternsingern von der Kirche zum Festplatz – stilecht begleitet von zwei Kamelen, deren Zirkus in der Pfarrei sein Winterquartier aufgeschlagen hat. (Tobias Wilhelm)