Mittwoch, 17. November 2021
Im Sinne von „Laudato Si“

Gemeinsam mit einem örtlichen Umweltverein leistete die Kolpingfamilie Dirmstein einen Beitrag für das Klima und pflanzte 20 Kastanienbäume. (Foto: Kolpingfamilie Dirmstein; Foto/Startseite: Puwasit Inyavileart@adobestock.com)
Kolpingfamilie Dirmstein engagiert sich mit zwei Projekten für die Umwelt
Die Umwelt-Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus gewinnt seit ihrer Veröffentlichung im Mai 2015 immer mehr an Bedeutung. Wohl selten war ein päpstliches Schreiben so aktuell und so brisant für alle Menschen weltweit.
Der fortschreitende Klimawandel macht sich nicht nur an blanken Zahlen fest, sondern zeigt sich immer mehr in Wetter-Katastrophen und Veränderungen unseres Klimas. Überschwemmungen und Dürreperioden nehmen zu und längst gibt es keine Zweifel mehr, dass die bisher genannten Klimaschutzziele nicht mehr ausreichen, den Klimawandel wirkungsvoll zu stoppen.
Die Kolpingfamilie Dirmstein hat sich von Anfang an mit dem Lehrschreiben des Papstes beschäftigt. Artur Spielvogel, Mitglied im Leitungsteam der Kolpingfamilie, hat früh ein Angebot des Bistums aufgegriffen und sich als Multiplikator der Enzyklika ausbilden lassen. In Vorträgen gab er dieses Wissen an die Mitglieder der Kolpingfamilie und andere Interessierte weiter. Es wurde deutlich: Die Enzyklika ist nicht für das Bücherregal bestimmt, sie fordert zum Handeln auf. Und getreu dem Motto Adolph Kolpings ,„nicht reden ziert den Mann, sondern Taten“, wurde im Vorstand der Entschluss gefasst, Bäume zu pflanzen. Bäume haben die Fähigkeit, das Treibhausgas Kohlendioxid einzulagern und dabei in Sauerstoff umzuwandeln.
Zusammen mit einem örtlichen Umweltverein wurden dann Ende Oktober 20 Kastanienbäume entlang eines Baches im Süden des Dorfes gepflanzt. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zeigte sich wieder einmal, dass man gemeinsam mehr erreichen kann. Die beiden sonst so unterschiedlichen Vereine fanden einen gemeinsamen Nenner, die „Sorge um das gemeinsame Haus“, so die Worte von Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato Si“. Weitere Baumpflanzungen sind geplant, ermöglicht durch die Bereitschaft vieler Leute, einen Baum zu spenden.
Ein zweites neues Projekt der Kolpingfamilie greift bei genauerem Hinsehen einen weiteren Aspekt der Sozialenzyklika auf. Der sorgsame Umgang mit den Ressourcen trägt ebenso zum Erhalt der Umwelt bei. Unsere Wegwerfgesellschaft und unser Konsumverhalten führen dazu, dass immer mehr Müll entsteht, der gefährliche Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Meeresverschmutzung und Vergiftung des Grundwassers sind nur zwei Aspekte dieses Problems.
Reparieren steht für eine bewusste Abkehr von diesem Konsumverhalten. Bei einem „Repair-Café“ konnten Bürger defekte Haushaltsgeräte, IT-Geräte, Fahrräder und andere Gegenstände des alltäglichen Lebens am 6. November in das katholische Pfarrheim mitbringen. „Experten“ versuchten, die Schäden zu beheben, was auch in den meisten Fällen gelang. In der Wartezeit wurden die Kunden mit Kaffee und Kuchen verwöhnt, sodass auch die Geselligkeit nicht zu kurz kam. Die Reparatur-Dienste als auch Kaffee und Kuchen wurden kostenlos angeboten. Mit den freiwilligen Spenden konnte aber ein stattlicher Betrag an den Diözesanverband Trier weitergeleitet werden, der das Geld für die Flutopfer im Ahrtal verwendet.
Mit beiden Projekten – der Baumpflanzaktion und dem Repair-Café – will die Kolpingfamilie Dirmstein Zeichen setzen, den Bedrohungen unserer Umwelt entgegenzutreten. Wenn es auch nur kleine Schritte sind, so finden sie vielleicht Nachahmer oder regen zu eigenen Initiativen an. Denn am Ende der Enzyklika schreibt Papst Franziskus: „Mögen unsere Kämpfe und unsere Sorgen um diesen Planeten uns nicht die Freude und die Hoffnung nehmen. … Er (Gott) verlässt uns nicht, er lässt uns nicht allein, denn er hat sich endgültig mit unserer Erde verbunden und seine Liebe führt uns immer dazu, neue Wege zu finden.“(zg)