Mittwoch, 02. März 2022
Kitas helfen Kitas

Die Ruppertsberger Kita St. Martin konnte der Kita St. Pius an der Ahr mit einem Scheck unter die Arme greifen (Foto: Kita Ruppertsberg)
Unterstützung für betroffene Einrichtungen durch die Flutkatastrophe an der Ahr
Die Flutkatastrophe im Kreis Ahrweiler hat eine unvorstellbare Verwüstung hinterlassen. Auch Kitas sind noch immer betroffen und teilweise oder komplett zerstört. Was lag da für die Kita St. Martin in Ruppertsberg näher, als zu helfen?
„In unserem Leitbild steht beschrieben, dass die Begegnung mit ihrem Namenspatron St. Martin stets präsent ist; sein christliches Vorbild prägt unser pädagogisches Konzept. Schließlich war Martin barmherzig, hat geholfen und geteilt,“ sagt die Kita-Leiterin Sabine Lenz. „Vielleicht ist es dem Bettler in der St. Martins-Legende ähnlich ergangen: Durch das Mantelteil hat er sich geschützt, geborgen, und vor allem wahrgenommen gefühlt.
Auch für die Kinder der Kita St. Martin war die Flutkatastrophe ein Thema; sie waren betroffen und haben mit vielen Fragen Anteil genommen. So wurde das St. Martins-Fest als „Startschuss“ genutzt, um den Kindern an der Ahr zu helfen, beginnend mit der Spende der Eltern für Glühwein, Kinderpunsch und Würstchen.
Die Aktion sollte damit aber noch nicht beendet sein. Bis zum Ende des letzten Jahres ging es mit einem „Vor der Haustür-Spendenstand“, befüllt mit selbst gemachter Apfelmarmelade, Spekulatiuscreme, Zimtwaffeln und vielem mehr, weiter. Auch nach dem Gottesdienst wurden die Leckereien auf Spendenbasis abgegeben.
„Wir sind stolz, der Kita St. Pius eine Spende in Höhe von 1 800 Euro – nach der Übergabe des Spendenschecks in Höhe von 1 200 Euro kamen noch 600 an Spenden dazu – überreichen zu können“, so Sabine Lenz. Verbunden damit waren viele gute Wünsche an die Kita-Kinder.
Besonders freut sich das Team von St. Martin darüber, dass zwei Kolleginnen die Spende direkt vor Ort an die Kita übergeben konnten, welcher derzeit eine Turnhalle der Grundschule im Nachbar- ort als Notunterkunft dient. Das höchste Ziel der Erzieher und Erzieherinnen ist es, den Kindern mit ihren Familien so weit wie möglich einen normalen Kita-Alltag mit ein bisschen Struktur zu ermöglichen. Das allerdings ist mit einer Notausstattung fast nicht möglich.
Teilweise haben Mitarbeitende und auch die Kinder selbst Schlimmes erfahren und sind traumatisiert. Es herrscht eine sehr große Spenden-und Hilfsbereitschaft, trotzdem fehlt noch immer die Basis. Viele Familien leben noch immer ohne Strom oder warmes Wasser.
Die alte Kita St. Pius ist nicht mehr zu sanieren und muss abgerissen werden – mit ihr gehen ganz viele Erinnerungen verloren.
Ein kleiner Lichtblick ist der anstehende Umzug in Container, welche wohl für die nächsten Jahre als Kita dienen werden. Die Kita St. Martin möchte gerne mit der Kita St. Pius in Kontakt bleiben und eventuell im Frühjahr oder Sommer eine weitere Spendenaktion anregen. Dann vielleicht mit Spielsachen, aber auf jeden Fall, um weiter zu helfen.
„Alle, die dazu beitragen, dürfen sich sicher sein, dass ihre Spende mehr als gebraucht wird.“(zg)