Donnerstag, 10. März 2022
Friedensgebete in mehr als 150 Ländern

Ein Zeichen des Friedens setzten am Weltgebetstag unter anderem Frauen in der Kirche in Landau-Queichheim. (Foto: Privat)
Weltgebetstag: Auch im Bistum Speyer gedachten die Frauen den Menschen in der Ukraine
Am Weltgebetstag, der am 4. März begangen wurde, besuchten Menschen in über 150 Ländern ökumenische Gottesdienste. Die Gebete, Texte und Lieder stammten von Frauen aus England, Wales und Nordirland. Ihr Thema hätte in diesen unsicheren Zeiten nicht passender sein können: „Zukunftsplan: Hoffnung“.
Auch in der Ukraine wurde der Weltgebetstag begangen, allerdings anders als in den Vorjahren. Eine Weltgebetstagsfrau, die in den vergangenen Jahren auch an Weltgebetstagswerkstätten in Deutschland teilgenommen hatte, schrieb am 4. März an das deutsche Weltgebetstagskomitee: „Ganz herzlichen Dank für den Beistand, die Solidarität und Unterstützung.Wir sind fassungslos und zutiefst erschüttert. Nichts ist so schlimm wie ein Krieg. Die vielen einfachen Menschen werden geopfert für eine verquere Weltanschauung. Wir beten, dass dieser Wahnsinn bald ein Ende hat.“ Die Weltgebetstagsfrauen in der Ukraine hätten zwar keine Möglichkeit, den Gottesdienst in ihrem Kreis zu feiern, „aber jeder von uns ist im Weltkreis verbunden im Gebet. Möge Gott uns alle beschützen und behüten“.
In den Tagen vor dem Weltgebetstag waren bei den Frauen des ukrainischen Gebetstagskomitees Solidaritätsbekundungen, Hilfsangebote und Friedensgebete von den Weltgebetstagsbewegungen in Kroatien, Polen, Rumänien, Deutschland und vielen weiteren Ländern eingetroffen.Fassungslos und verzweifelt reagierten auch Weltgebetstagsfrauen aus Russland: „Wir beten für unsere Brüder und Schwestern in der Ukraine. Mögen diese furchtbaren Zeiten bald ein Ende haben.“
Mona Kuntze, Vorstandssprecherin des Weltgebetstagskomitees Deutschland, versicherte, dass „unsere Gedanken und Gebete bei den Menschen in der Ukraine und den umliegenden Ländern in ihrer Angst und Not sind. Wir beten auch für die anderen Regionen der Welt, in denen Menschen unter (Bürger-)Kriegen, Gewalt und Unterdrückung leiden“. Und sie fügte hinzu: „Auch den Weltgebetstagsschwestern in Russland und den mutigen Anti-Kriegs-Aktivisten dort gelten unsere Gebete.“
Positive Bilanz des Weltgebetstags
Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer, ist mit ihrer protestantischen Kollegin Christine Dietrich für den ökumenischen Gebetstag in der Pfalz und Saarpfalz verantwortlich. Sie zieht eine positive Weltgebetstags-Bilanz. „Die Frauengruppen vor Ort haben sich höchst engagiert bemüht, den Gottesdienst liebevoll und solidarisch zu gestalten. Überall wurden Gebet für die Menschen in der Ukraine und in Kriegsgebieten weltweit eingefügt.“
Die ökumenische Weltgebetstags-Gemeinschaft halte gerade in solchen schweren Situationen eng zusammen und zeige vorbildlich, wie weltweite Solidarität und konkrete Unterstützung aussehen kann. Sie sei ebenso eine Friedensbewegung, weil sie sich für politische Teilhabe, politische Bildung und Geschlechtergerechtigkeit weltweit einsetze. Monika Kreiner ist davon überzeugt, „dass die Weltgemeinschaft von solchen Friedensbewegungen profitieren kann, weil hier Gemeinschaften voneinander und miteinander lernen, wie Zusammenleben funktioniert“. Zudem ermögliche die Bewegung, Vorurteile abzubauen und Freundschaften in alle Welt zu knüpfen.“(pede)