Mittwoch, 07. September 2022
Kindern eine Zukunft geben
Der 43. Hungermarsch in Hauenstein kommt chilenischen Einrichtungen zugute
Seit mehr als 40 Jahren gibt es den Hungermarsch, mit dessen Erlös der Hauensteiner „Freundeskreis“ die Arbeit der chilenischen „Kinderheimstiftung“ in sieben Kinderheimen und zwei Tagesstätten mitfinanziert. Am Sonntag, 11. September steht die 43. Auflage unter dem Motto „Kindern eine Zukunft geben“ an. Der Ablauf ist etwas modifiziert, die Durchführung freilich stand auf der Kippe.
Dass die Hilfe aus Hauenstein, Dahn und dem gesamten Wasgau nach wie vor dringend nötig ist, steht außer Frage. Pater Raphael, der in Hauenstein unter anderem durch seine Teilnahme am „Lebenslauf“ bestens bekannte Leiter der Fundacion, macht deutlich: „Heute brauchen wir euch mehr denn je“, schreibt er. Denn: Die „weltweit kritische Lage“ habe auch Chile erreicht, jeder Bereich des Lebens sei „schwierig und anstrengend geworden“. Das Leben sei teurer geworden, „für vieles zahlen wir das Doppelte und Dreifache“, berichtet der Steyler-Missionar.
Seine Bitte: „Wir klopfen an eure Tür, um unsere Kinder ernähren, kleiden, ihnen Bildung geben und ihnen ihr Lächeln erhalten zu können“, schreibt er und dankt den Unterstützern aus dem Wasgau „für so viele liebevolle gemeinsame Jahre, in denen ihr immer für uns da gewesen seid“.
Um die eigene Verantwortung für das große Hilfswerk, das 280 Kinder betreut, zu beschreiben, zitiert Karl Meyerer, der Sprecher des Freundeskreises, Saint-Exuperys „Kleinen Prinzen“: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Er berichtet von langen Diskussionen im Kreis der Verantwortlichen des „Hungermarschs“, der 2022 „unter den wohl schwierigsten Vorzeichen“ stehe: Vor dem Hintergrund des Putin-Krieges mit seinem unermesslichen Leid und den auch bei uns explodierenden Preisen für Energie und Lebenshaltung, habe man sich gefragt: „Können, dürfen und sollen wir um Unterstützung unseres Anliegens, das ja angesichts der großen weltweiten Not klein und unbedeutend ist, bitten?“
Man habe sich aber durchgerungen, die Aktion „Kindern eine Zukunft geben“ dennoch durchzuführen. „Entscheidend ist, dass wir zeigen, dass wir da sind, dass wir weitermachen – zum Wohl der Kinder in Chile.“ Und man sei sich sicher, dass „uns die Menschen im Wasgau das geben, was sie erübrigen können. Wir freuen uns über jede Unterstützung, und sei sie noch so klein.“ Die Spendensammler sind auch bereits unterwegs, um einen Obolus für die Heimkinder zu erbitten.
Im Zentrum des „Hungermarschs“ steht traditionell der Gottesdienst. Er wird um 10.30 Uhr auf dem Vorplatz der Christkönigskirche in Hauenstein gefeiert. Um 9 Uhr startet an der Christkönigskirche ein Rundgang mit historischen Erläuterungen zur Bartholomäuskirche und zur Katharinenkapelle. Nach dem Gottesdienst gibt es an der Kirche ein einfaches Mittagessen, Getränke, Kaffee und Kuchen sowie musikalische Begleitung.
Sieben Heime und zwei Tagesstätten – von Puerto Varas im Süden Chiles bis zur Hauptstadt Santiago im Norden – unterhält die Stiftung, die unter dem Dach der Steyler Missionare zuhause ist und von Pater Raphael geleitet wird. (fjs)
Nähere Infos bei Lioba Uhl, Telefon 06392/2771.
Spendenkonten:
Sparkasse Südwestpfalz, IBAN DE26 5425 0010 0030 0058 47;
Volksbank Südliche Weinstraße-Wasgau, IBAN DE13 5489 1300 0071 0667 03