Mittwoch, 14. Dezember 2022
Wann kommt der Friedefürst?
Nach den Weihnachtsfesten von 2020 und 2021, beide unter den Vorzeichen der Corona-Pandemie, dürfen sich viele in diesem Jahr auf ein „normaleres“ Fest im Kreis ihrer Lieben freuen. Das Virus hat in den vergangenen Wochen nicht so zugeschlagen wie in den Vorjahren, und so sind Familienzusammenkünfte sowie Gottesdienste wie gewohnt möglich. Doch ob die Christmetten so voll werden wie bis 2019 üblich, ist unsicher. Und was heißt heute schon „normal“? Ein entspanntes, heimeliges, idyllisches Weihnachtsfest, wie es in der Erinnerung vieler früher einmal war (gab es das in Wirklichkeit jemals so?), wird es in diesem Jahr wegen des mitten in Europa tobenden Krieges nicht geben. Dadurch ist die Friedensbotschaft von Weihnachten in diesem Jahr besonders aktuell.
Wir haben uns oft nicht bewusst genug gemacht, in welch unruhige, kriegerische Zeiten Jesus vor über 2000 Jahren hineingeboren ist. Er ist der Retter, der Friedefürst, wird aber selbst schon als Baby von Verfolgung, Mord und Tod bedroht und mit seinen Eltern zur Flucht nach Ägypten gezwungen. Den Frieden, der uns an Weihnachten verkündet wird, brauchen wir, brauchen vor allem die geschundenen Menschen in der Ukraine dringend, aber nicht als Diktatfrieden, sondern als wahren, gerechten, dauerhaften Frieden. In einer Zeit unfassbarer Ungerechtigkeit und unerträglicher Kriegsverbrechen konnte ein Volk, das im Finstern wandelte, vor zwei Jahrtausenden wieder Frieden und Hoffnung schöpfen. So dürfen auch wir heute an Weihnachten voll und ganz auf Gott vertrauen, der selbst in einer schier aussichtslosen Situation helfen und Frieden und Versöhnung bringen kann.
Unser Schrei nach dem Retter und Friedefürsten dringt an diesem Weihnachtsfest lauter und eindringlicher denn je zum Himmel. (Gerd Felder)