Mittwoch, 16. März 2022
Tolles Zeichen: Ein freiwilliger Helfer schenkt einer Ukrainerin, die vor dem Krieg geflüchtet ist, nach ihrer Ankunft am Berliner Hauptbahnhof eine Blume. (Foto: Reuters/Annegret Hilse)
Corona, Erderhitzung, Krieg: Wie es aussieht, kommen ruhige Zeiten auf Dauer nicht wieder. Wie können wir als Gläubige mit dieser Aussicht leben? Und: Was können wir tun?
Viele Menschen fühlen sich hilflos, wenn sie die Bilder der monströsen Kriegsverbrechen sehen, die Russlands Diktator Wladimir Putin in der Ukraine begehen lässt. Sie fragen sich, wie sie den Opfern helfen können und wie sie aus der Ferne dazu beitragen sollen, Putins Massenmord zu stoppen. Zum Glück ist im Angesicht des Bösen in den vergangenen Wochen viel Gutes entstanden, und jeder Mensch kann es sofort unterstützen.
Wir können, neben dem Gebet, großzügig spenden an die Organisationen, die den Flüchtlingen beistehen. Wir können die, die in unsere Stadt kommen, herzlich aufnehmen. Wir können die Heizung runterdrehen und, wo es geht, das Auto stehen lassen – damit unser Geld nicht länger Putins Kriegskasse füllt. Für den Frieden zu frieren und im Alltag ernsthaft zu verzichten – das schmerzt mehr, als eine blau-gelbe Flagge auf Whatsapp zu posten, aber es bringt eben auch mehr. Es ist gelebte christliche Solidarität.
Putins Angriffskrieg ist die jüngste und schrecklichste Krise, die die Welt erschüttert. Die einzige Krise aber ist dieser Krieg nicht. Die Corona-Pandemie ist noch immer nicht vorbei. Und die dramatischen Auswirkungen der Erderhitzung beginnen gerade erst. Wie es aussieht, werden die weitgehend guten, ruhigen Zeiten, die Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat, nicht mehr dauerhaft zurückkommen. Der Ausnahmezustand droht zur neuen Normalität zu werden.
Lösen lassen sich Probleme nur gemeinsam
Allein die Klimakrise wird unser Leben radikal verändern. Vor Tagen warnte der Weltklimarat, die Treibhausgas-Emissionen müssten rasend schnell reduziert werden; uns laufe die Zeit davon, in der es noch möglich ist, unumkehrbare Kettenreaktionen aufzuhalten. Milliarden Menschen, so die Wissenschaftler, seien durch Wetterextreme wie Hitzewellen und Starkregen bedroht. Die Gefahren der Erderhitzung seien noch größer und kämen noch schneller als angenommen.
Die Klimakrise mutet apokalyptisch an, sie kann, wie der Krieg und die Pandemie, Angst machen. Gegen die Angst und für die Lösung der Probleme sind unsere christlichen Werte das beste Mittel: zusammenstehen, solidarisch sein, auf die Schwächsten schauen, lautstark für das Gute eintreten und entschlossen mit anpacken. Nicht fragen, was andere für uns tun müssen – sondern, was wir für die Gemeinschaft tun können. Und wie wir zusammen vorankommen.
Wenn jetzt etwa die Erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden, dann ist das enorm wichtig, um unabhängig zu werden von Putins Gas und Öl – aber eben auch, um die Erderhitzung zu lindern. Nur wenn viele diesen Umbau konstruktiv unterstützen, kann er gelingen. Lösen lassen sich alle Krisen nur gemeinsam, im Großen wie im Kleinen. Fangen wir an – jetzt! (Andreas Lesch)