Mittwoch, 23. März 2022
Die Internetseite www.Germany4Ukraine.de solle „eine vertrauenswürdige, sichere, digitale Anlaufstelle mit den wichtigsten ersten Infos nach ihrer Ankunft in Deutschland“ sein, teilte das Ministerium am Donnerstag zum Start des Portals mit. Die Informationen sind auf Ukrainisch, Russisch, Englisch und Deutsch verfügbar.
Verlässliche und verständliche Informationen „sind ungeheuer wichtig in der Notlage, in der sich geflüchtete Menschen befinden“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Das neue Onlineportal werde zusammen von staatlichen Stellen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen bereitgestellt. Zu finden sind darauf unter anderem Informationen zur Unterbringung, medizinischen Versorgung, Arbeitserlaubnis, Aufenthaltsrecht, Schulbesuch und Studium sowie zahlreiche weitere Antworten auf häufige Fragen von Geflüchteten.
„Auch die Warnhinweise der Polizei, speziell zum Schutz von Frauen und Kindern, binden wir ein“, betonte Faeser. Das Portal soll kontinuierlich erweitert werden unter anderem zusammen mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das Onlineangebot sei für mobile Endgeräte konzipiert und werde nach technisch höchsten IT-Sicherheitsstandards betrieben.
Auch der Deutsche Caritasverband hat Tipps und Empfehlungen für Bürger veröffentlicht, die in ihren Privatwohnungen ukrainische Kriegsflüchtlinge aufnehmen wollen. Die Solidarität sei großartig; aufnehmende Familien bräuchten aber Unterstützung und eine Anbindung an professionelle Hilfs- und Beratungsstrukturen, erklärte der Deutsche Caritasverband am Freitag in Freiburg und Berlin. Es gehe nicht um neue „WG-Mitbewohner“, sondern um eine verlässliche Aufnahme von Menschen, die durch Krieg und Flucht traumatisiert sein könnten.
Konkret empfiehlt der dreiseitige, im Internet abrufbare Leitfaden, die eigenen Motivation und die zur Verfügung stehenden Räume genau zu prüfen. Es sei nicht leicht, räumliche Nähe und emotionale Belastung dauerhaft auszuhalten. Wichtig sei auch, bei Bedarf Expertenhilfe zu medizinischen, psychologischen oder aufenthaltsrechtlichen Fragen zu suchen. Empfohlen wird zudem eine Vermittlung der Geflüchteten über offizielle, kommunale Stellen. (kna)
Der Leitfaden der Caritas gibt es hier zum Download.