Montag, 25. August 2025
Warnung vor einem Rückschritt
Deutscher Tonkünstlerverband mahnt Stärkung der Kirchenmusik an
Der Deutsche Tonkünstlerverband hat die deutschen Bischöfe zu einer stärkeren Unterstützung der Kirchenmusik aufgefordert. In einem Offenen Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, beklagte Verbandspräsident Christian Höppner eine seit Jahren anhaltende Verschlechterung der Rahmenbedingungen - insbesondere in der katholischen Kirche.
Höppner sprach sich für eine „Neujustierung der ordnungs- und finanzpolitischen Prioritätensetzungen“ aus und regte die Erarbeitung eines „Masterplans Kirchenmusik“ an. Sein Verband stehe dabei ebenso wie andere zivilgesellschaftliche Akteure beratend zur Verfügung.
Kritik an kirchlichen Sparmaßnahmen
Kritisch äußerte sich Höppner vor allem über den Abbau hauptamtlicher Stellen, ein „überflüssiges Konkurrenzverhältnis zwischen Musik und Wort“ sowie über die Diskrepanz zwischen öffentlichem Bekenntnis zur Bedeutung der Kirchenmusik und der praktischen Realität.
Als Beispiel nannte er die Entscheidung, die jährliche Förderung des Allgemeinen Cäcilienverbandes (ACV) ab 2027 einzustellen. Der Wegfall von 50 000 Euro werde die kirchenmusikalische Arbeit vor Ort weiter schwächen. „Wo mit geringen Mitteln ein Vielfaches an ehrenamtlichem Engagement zum Wohl der Menschen vor Ort generiert werden kann, bewirken Einsparungen das Gegenteil“, so Höppner. Zugleich verwies er auf die Verantwortung der Kirche als bedeutender Arbeitgeber sowie auf die Rolle der Musik für Glaubensvermittlung und kulturelle Vielfalt.
Am Mittwoch hatte auch der Deutsche Musikrat die Bischofskonferenz aufgefordert, die Zuschüsse für den ACV nicht zu streichen. Ein Ende der Förderung schade der Kirche selbst, da ihre historisch gewachsene Musikkultur wesentlich für ihre Attraktivität und Relevanz sei. Der Verband vertritt bundesweit fast 14 500 katholische Chöre und Ensembles mit mehr als 270 000 Mitwirkenden. (Benedikt Heider, kna)