Mittwoch, 24. Mai 2023
Zusammenarbeit ist maßgeblich
Seelsorge für Studierende in Kaiserslautern mit ökumenischem Schulterschluss
Die Zeichen der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Kaiserslautern stehen auf Aufbruch: Am 1. April ist sie vom Bistumshaus in der Klosterstraße in die Hermann-Hesse-Straße gezogen und bildet dort zusammen mit der Evangelischen Studiengemeinde (ESG) das CampusGemeinde-Zentrum.
Damit ist der ökumenische Schulterschluss auch räumlich vollzogen. „Das war eigentlich schon Mitte der 1970er geplant, als die Landeskirche dieses Gebäude erworben hat. Doch entgegen der Absicht ist dann nur die ESG eingezogen“, wirft Gemeindereferent Guido König einen Blick zurück. „Die ökumenische Idee ist nicht neu, seit der Eröffnung der TU war dort mit zwei Pfarrern die ökumenische Seelsorge angesiedelt, die damals allerdings noch evangelisch-katholische Seelsorge hieß.“ Erst im ehemaligen Hotel Brenner beheimatet, zog die KHG 1974 ins Waldschlösschen um, dann ins Haus der Begegnung in der Villenstraße, das vom Bistum angemietet, schließlich gekauft und 2012 veräußert wurde. „Daraufhin ist die KHG ins Bistumshaus umgesiedelt.“
Dass diese Ära nun zu Ende gegangen ist, hat praktische Hintergründe. Der frühere Pfarrer der ESG, Eckart Stief, habe im jetzigen CampusGemeinde-Zentrum auch gewohnt. Da seine Nachfolgerin, Britta Geburek-Haag, die Wohnung nicht beziehen wollte, stellte sich die Frage, was mit den freien Räumlichkeiten geschehen soll. „Schnell kam die Idee auf, sie von ESG und KHG gemeinsam zu nutzen. Die ökumenische Zusammenarbeit ist wichtig, sonst werden wir im nichtkirchlichen Umfeld der Uni nicht wahrgenommen. Ökumene ist für uns die Beförderung des interreligiösen Dialogs. Wir treten ein für alle, die einen Glauben haben“, beschreibt König den umfassenden Ökumene-Begriff. Dementsprechend international ist der Zulauf zur KHG. „Wir sind ein Abbild der Uni als Ganzes.“ Danach richtet sich auch die Vielfalt der Veranstaltungen, darunter auch immer wieder gesellige. „Die Studierenden, vor allem die ausländischen, sollen eine Heimat finden und Kontakte knüpfen. Deshalb ist die Gemeinde sehr wichtig. Da der Campus alle Lebensbereiche umfasst, ist der Name CampusGemeinde-Zentrum entstanden als Oberbegriff der KHG und ESG.“
Für die Veranstaltungen bieten die neuen Räumlichkeiten viel Platz. Neben den Büros für die Mitarbeitenden der ESG und KHG gibt es im Erdgeschoss einen geräumigen Gruppenraum und eine Küche. Der erste Stock bietet Zimmer für eine Vierer-WG samt Küche und einen großen Raum zum Arbeiten – dem „Coworking space“. In der obersten Etage befindet sich ein großzügiger Freizeitraum, der bereits mit Tischtennis, Dartscheibe, Billard, Tischkicker und Heimtrainer ausgestattet ist. Gäste können in einem Raum mit angeschlossenem Bad im Keller unterkommen. Er stehe zum Beispiel Referenten zur Verfügung oder Studierenden, die noch auf Zimmersuche sind. Ein paar Meter weiter hat Guido König sein Büro. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Andachtsraum, der katholisch genutzt wird.
Noch sind nicht alle Umzugskisten ausgepackt, einiges will noch organisiert werden, auch was die Gemeinsamkeit von KHG und ESG unter einem Dach angeht. „Denn es gibt unterschiedliche Strukturen und die eine oder andere Hürde, die man vorher nicht gesehen hat. So eine Anfangsphase ist eben spannend“, sagt Guido König. (Friederike Jung)