Donnerstag, 11. November 2010
Entwicklungshilfe?
Zusammenarbeit zwischen Entwicklungshilfeministerum und den Hilfswerken
Grundsätzlich funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Entwicklungshilfeministerum und den Hilfswerken gut. Die Experten im Haus von Dirk Niebel wissen vor allem die Kompetenz der Kirchenleute zu schätzen. Sie arbeiten an der Basis, wissen, was wirklich notwendig ist, und was den Menschen langfristig hilft. Da wird nichts am grünen Tisch entschieden, sondern Projekte werden mit den Betroffenen entwickelt und umgesetzt.
Was bei den Hilfswerken derzeit auf Unverständnis stößt, ist die Zurückhaltung bei der Mittelvergabe. Und: Der Haushaltsentwurf für das Jahr 2011 friert die Gelder, die für die Entwicklungshilfe vorgesehen sind, praktisch ein. Die international vereinbarte Verpflichtung, die Entwicklungshilfegelder bis 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, ist nur noch Makulatur.
Bitter stößt den Fachleuten der in den Hilfswerken auch auf, dass von Dirk Niebel zukünftig eine engere Vernetzung seiner Projekte mit der Wirtschaft geplant ist. Man muss kein Prophet sein, um das Ergebnis dieser Überlegungen vorauszusehen. Entwicklungshilfe wird noch mehr als bisher schon zur Wirtschaftsförderung für deutsche Unternehmen. Die Bekämpfung von Armut, die Förderung einer angepassten regionalen Landwirtschaft und ähnliche Ziele werden in den Hintergrund treten. Das ist das Gegenteil von Entwicklungshilfe.