Mittwoch, 29. Dezember 2021
Viele Gedenktage und Jubiläen im neuen Jahr
Kaiser und Künstler, Wissenschaftler und Ordensleute – das kommende Jahr verzeichnet interessante Jubiläen
Kaiser, Könige und Wissenschaftler stehen im Mittelpunkt der Gedenktage des kommenden Jahres. Der wohl wichtigste von ihnen: Staufer-Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, der 1122 geboren wurde. Er wollte dem staufischen Kaisertum sakralen Glanz verleihen; seitdem ist vom „Heiligen“ Römischen Reich die Rede.
Ein weiterer Kaiser kam vor 225 Jahren, am 22. März 1797, zur Welt: Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen war als Wilhelm I. von 1862 bis 1888 preußischer König und seit 1871 Kaiser des neu gegründeten Deutschen Reiches.
Auch andere europäische Länder werden 2022 an bedeutende Monarchen erinnern. Am 28. Januar gedenkt Großbritannien des 475. Todestages von König Heinrich VIII. Bekannt ist er vor allem für seine sechs Ehen, von denen zwei mit der Hinrichtung der jeweiligen Ehefrau endeten. Für Russland dürfte Peter I. der Große einer der bedeutendsten Zaren gewesen sein. Sein Geburtstag jährt sich am 9. Juni zum 350. Mal.
Auch für die Wissenschaft verzeichnet der Kalender wichtige Gedenktage: Am 6. Januar 1822 wurde der Archäologe Heinrich Schliemann geboren. Mit Ilias und Odyssee im Koffer, suchte er nach dem versunkenen Troja. Ebenfalls vor 200 Jahren geboren wurde am 20. Juli der österreichische Mönch und Genetiker Gregor Mendel (1822 bis 1884), der die „Mendelschen Regeln“ zur Vererbungslehre entwickelte. Großen Einfluss erlangten auch die Erkenntnisse des Physikers Max Planck, der vor 75 Jahren, am 4. Oktober 1947, verstarb. Er gilt als Begründer der Quantenphysik. Dafür erhielt er 1919 den Nobelpreis.
Bei den politischen Jahrestagen stehen zwei Persönlichkeiten im Mittelpunkt, deren Ermordung Versöhnungsprozesse stoppte. Am 1. März begeht Israel den 100. Geburtstag des Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträgers Jitzchak Rabin. Er war einer der Architekten des Friedensprozesses im Nahen Osten. Am 4. November 1995 wurde er in Tel Aviv von einem fanatischen jüdischen Studenten ermordet. Ebenfalls von rechtsradikalen Attentätern ermordet wurde am 24. Juni 1922 der deutsche Außenminister Walther Rathenau. Der jüdische Industrielle stand wegen der Erfüllung der Reparationsforderungen der Siegermächte im Kreuzfeuer der Republik-Gegner.
Auch Kunst und Literatur haben 2022 Grund zu erinnern. Etwa an den 225. Geburtstag des Komponisten Franz Schubert am 31. Januar, den 175. Geburtstag des Berliner Malers Max Liebermann am 20. Juli oder den 150. Geburtstag des niederländischen Malers Piet Mondrian am 7. März.
In der Literatur ragt der 400. Geburtstag des französischen Schauspielers und Dramatikers Molière am 14. Januar hervor. Am 2. Mai 1772 wurde der frühromantische Dichter Novalis geboren und am 13. Dezember 1797 kam Heinrich Heine zur Welt.
Meilensteine der Geschichte finden sich auch im Bereich von Religion: Am 8. November vor 1 625 Jahren starb Martin von Tours. Und vor 1 350 Jahren erblickte der „Apostel der Deutschen“, der heilige Bonifatius, das Licht der Welt. (kna)