Donnerstag, 10. Februar 2022
Messe nicht nur für Filmfans

Ein besonderer Gottesdienst, der alle Sinne angesprochen hat. Zu Gast war dafür Pfarrer Christian Olding aus dem Bistum Münster. (Foto: Greiner)
Kinogottesdienst mit dem Thema „Mein Elementarteilchen“
Atmosphärische Beleuchtung, stimmungsvolle Anbetungsmusik von der Band Chara Worship, drei Kurzfilme und interessante Predigttexte erwarteten die Gottesdienstbesucher am Sonntagabend des 30. Januars in der katholischen Kirche in Leimersheim. Eingeladen dazu hatten die Leimersheimer Messdiener zusammen mit dem „Pop-Pfarrer“ (WDR) und Buchautor aus dem Bistum Münster, Pfarrer Christian Olding.
Aber wer auf eine seichte Film- unterhaltung gehofft hatte, wurde zum Glück enttäuscht. Thematisiert wurden dagegen grundlegende Lebensfragen. Diese wurden zunächst über einen Kurzfilm eingeführt, gefolgt von einem passenden Lesungstext aus der Bibel und einer Auslegung von Pfarrer Olding.
Bei dem ersten Thema des Kinogottesdienstes ging es um das Thema „Süchte“, ganz konkret in dem gezeigten Kurzfilm um Kaufsucht, gefolgt von einem Lesungstext aus dem Lukasevangelium: „Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“ Pfarrer Olding stellte in seiner Predigt Fragen, die genau ins Schwarze trafen: „Wo versuchen wir die letzte und tiefste Sehnsucht in unserem Leben zu erfüllen? Wählen wir wirklich das Richtige?“ Aber Olding wollte nicht verurteilen, sondern die Frohe Botschaft verkünden: „Es geht Jesus darum, dass wir von unseren Abhängigkeiten loskommen!“
Bei den beiden darauffolgenden Kurzfilmen ging es um das Thema Krankheit, Sterben und Tod. „Das Leben ist tödlich“, so eröffnete der Pfarrer aus Münster seine zweite Predigt. Aber ist das wirklich eine schlechte Nachricht? „Wäre es erstrebenswert, unsterblich zu sein? Nichts wäre mehr einmalig, alles würde sich beliebig oft wiederholen“, führte Olding aus. Er erzählte über seine Erfahrungen als Seelsorger, die er mit schwerkranken Menschen gemacht hat: „Alle Menschen, die an schweren Krankheiten leiden, berichten, dass ihnen die Begegnung mit dem Tod mehr Tiefe gegeben hat.“
Der letzte Clip, ein Ausschnitt aus dem Film „Das Beste kommt zum Schluss“ vertiefte nochmals die Frage, was am Ende des Lebens wirklich wichtig wird. Pfarrer Olding berichtete erneut von seiner seelsorgerischen Arbeit. Er habe keinen einzigen sterbenden Menschen erlebt, dem am Ende seines Lebens materielle Dinge wichtig gewesen wären.
Das eigene „Elementarteilchen“, einen Impuls oder eine Idee, wie ich beispielsweise meinem eigenen Leben wieder mehr Tiefe geben könnte, konnten die Gottesdienstteilnehmer bei den Fürbitten auf einem großen Plakat auf dem Altar aufschreiben. Die aufgeschriebenen Ideen wurden mit in die Eucharistie-Feier genommen.(Yvonne Greiner)