Mittwoch, 13. Juli 2022
Ein Ort zum Trauern

Der amerikanische Erzbischof Timothy P. Broglio, Pfarrer Volker Sehy und Diakon Steffen Dully (von links) übergaben den neu gestalteten Platz mit der Skulptur von Bildhauer Siegfried Keller seiner Bestimmung. (Foto: Daum)
Platz für Sternenkinder auf dem Rosenberg eingeweiht
Es gibt jetzt einen Platz für Sternenkinder auf dem Friedhof des Wallfahrtsortes Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burg alben. Es ist ein Ort, an dem Angehörige der Sternenkinder gedenken, um sie trauern und für sie beten können. Auch eine Bestattungsmöglichkeit für Sternenkinder besteht. Sternenkinder sind Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben.
Der Gedenkort ist auf dem Friedhof von Maria Rosenberg entstanden, mit Blick auf die Wallfahrtskirche. Das Zentrum bildet eine Sandstein-Skulptur des Bildhauers Siegfried Keller aus Harthausen. Drei Kreise umschließen diese Skulptur. Im mittleren Kreis, der begrünt ist, bestehen die Bestattungsmöglichkeiten. Bänke laden ein, inne zu halten, zu verweilen, zu beten.
„Festhalten, was man nicht halten kann, begreifen wollen, was unbegreiflich ist, im Herzen tragen, was ewig ist“, lautet die Inschrift. In Deutsch und Englisch ist sie in den Sockel eingelassen. Das unterstreicht, dass es ein deutsch-amerikanisches Projekt ist, zu dem ein amerikanisches Ehepaar – Erin und Christopher Biery – das in Ramstein stationiert war und eine enge Verbindung zum Rosenberg aufbaute, den Anstoß gab. Als Eltern von Sternenkindern, die immer einen Platz zum Trauern suchten.
Die Einweihung der Gedenkstätte am 10. Juli, die von Timothy P. Broglio, Militärerzbischof der Vereinigten Staaten, mitgestaltet wurde, wurde live in die USA gestreamt, wo die Bierys mittlerweile wieder leben. „Ein Kind zu verlieren ist eine große Last“, betonte Broglio. Der Gedenkort weise auf den Schmerz von Eltern hin, die eine Tragödie erlebt haben, und deshalb ermutige er alle Menschen, diesen Eltern Trost zu spenden, ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
„Die Decke ist weg“, sagte Pfarrer Volker Sehy, Direktor von Maria Rosenberg, bei der Einweihung. Die Decke hatte die Skulptur verhüllt und sinnbildlich auch das Thema, das lange ein Tabu gewesen sei, erinnerte Sehy. Mit dem Platz für die Sternenkinder habe der Wallfahrtsort Maria Rosenberg nun einen weiteren Segensort – einen Ort, an dem Betroffene Trost erfahren und seelsorgerischen Beistand.
Denn es geht zum einen um den Platz, zum anderen aber auch um das damit verbundene Projekt: Das Team, das sich im Vorfeld mit der Realisierung des Sternkinder-Platzes und -Projektes beschäftigt hat, steht Menschen zur Verfügung, die den Verlust eines Sternenkindes erfahren haben oder erfahren. (and)
Ansprechpartnerin für betroffene Eltern auf dem Rosenberg ist Eva-Maria Huber, Telefon 06333/923-105 oder E-Mail: e.huber@mariarosenberg.de