Redaktion der pilger

Donnerstag, 12. Januar 2023

Brückenbildung ist wichtig

Alois Eichenlaub (rechts) bei einer Begegnung mit Weihbischof Otto Georgens. (Foto: Lehmann/Privat)

Unterstützung aus der Pfalz für peruanische Projekte

Pfarrer Alois Eichenlaub ist seit 61 Jahren Missionar im peruanischen Cajamarca. Ob seines Alters von 91 Jahren packt der Geistliche zwar nicht mehr praktisch mit an, doch als Vermittler ist er immer noch aktiv und gerne im Einsatz. Vor allem zur Gemeinde in Römerberg-Berghausen pflegt er eine intensive Verbindung.

Die Unterstützung seiner Arbeit aus der pfälzischen Gemeinde ist gesichert. Theo Lehmann ist einer der vorderen Mitstreiter, wenn es um Eichenlaubs Aktivitäten in Cajamarca geht. Er gehört dem Arbeitskreis „Eine Welt“ in Berghausen an, der sich um Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung bemüht. Das beinhaltet auch das Engagement für Eichenlaubs Projekte in Peru.

Entstanden ist die Unterstützung durch Lehmanns Sohn Markus, der ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Peru verbracht hat. Seinem Beispiel sind einige Jugendliche gefolgt. „Daraus hat sich ein Freundeskreis entwickelt, der den Namen Manthoc trägt“, erklärt Lehmann.

Die Abkürzung bedeutet „Movimiento de adolescentes y ninos trabajadores, hijos de obreros cristianos“, was übersetzt „Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher, Söhne und Töchter christlicher Arbeiter“ bedeutet. „Das ist ähnlich wie unsere christliche Arbeiterbewegung“, erklärt Lehmann. Eichenlaub ruft in Erinnerung: „Ich habe mit dem Bau einer Schule angefangen.“ Inzwischen ist daraus ein breit gefächertes Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche aus den Randzonen von Cajamarca geworden, denen sonst jegliche Lern- und Entwicklungsmöglichkeit fehlen würde.

Für Eichenlaub ausschlaggebend: „Es geht nicht um die Betreuung der Kinder und die Versorgung mit Essen, sondern darum zu hören, was sie uns sagen wollen, was ihnen fehlt, was ihre Wünsche sind.“ Pädagogik der Herzlichkeit wird das von dem Missionar und den Mitarbeitenden vor Ort genannt. Dieser widmen sich nach wie vor junge Menschen im FSJ gerne. Aktuell sind wieder drei Frauen und ein Mann in Cajamarca.

„Sie arbeiten in den Kindergruppen mit und sehen dabei die Probleme“, erzählt Eichenlaub. Missbrauch und Gewalt sind nur zwei der Schwerpunkte, mit denen die Helfer konfrontiert werden. Alle zwei Wochen werden die Erkenntnisse aus den Gruppenstunden bei einem zentralen Treffen vorgebracht und besprochen. Der Austausch soll Lösungsansätze bringen und dabei helfen, mit den herausfordernden Geschichten umzugehen.
Lehmann hat selbst schon die Arbeitsweise kennengelernt und auch Eichenlaubs Schule in Cajamarca, in der rund 140 Mädchen und Jungen zwischen sieben und 14 Jahren unterrichtet werden, besucht. „Es war beeindruckend, wie die Kinder reihum gesprochen haben. Dort herrscht einfach eine andere Mentalität“, fasst er zusammen. Beim Weltjugendtag wurde ihm das bestätigt. Zu dem Zeitpunkt waren sechs junge Menschen in Berghausen zu Gast, die sich bei einem Gottesdienst im Pfarrheim bemerkenswert eingebracht hätten.

„Das Selbstbewusstsein ist unglaublich groß geworden“, kann Eichenlaub von den Früchten seiner Missionarsarbeit berichten. Inzwischen gibt es einmal im Jahr eine Schulung für alle Mitarbeitenden. Ein Netzwerk ist entstanden. „Wir helfen auf vielen Wegen, um den Kindern und Jugendlichen zu ihren Rechten zu verhelfen“, macht der Seelsorger deutlich.

Zufrieden kann Eichenlaub, der hart für seine Missionarstätigkeit gekämpft hat und einmal im Alter von 64 Jahren dafür sogar ins Exil nach Amerika geschickt wurde, mit der Entwicklung in Peru sein, das nach wie vor seine zweite Heimat ist. Den größten Teil des Jahres lebt er dort. Die Verbindung zu Berghausen ist Eichenlaub wichtig, und sie ist von gegenseitiger Herzlichkeit geprägt.

„Wir haben einen Förderverein gegründet, und die Gelder werden zweckentsprechend verwaltet, so dass die Vergabe zielgerichtet gesteuert wird“, betont Lehmann. Wichtig ist ihm nicht nur, dass junge Menschen aus Deutschland nach Peru gehen, sondern auch, dass peruanische Jugendliche sich ein Bild von der deutschen Lebensart machen können. (snk)

Wer sich für den Freiwilligendienst in Cajamarca interessiert, kann sich bei Anne Lieser vom BDKJ Speyer melden. Kontakt per E-Mail: bdkj-fsd@bistum-speyer.de

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