Freitag, 09. Juni 2023
Musik – ein Geschenk Gottes
Die Pandemie ist vorbei, und wir können endlich wieder unbeschwert gemeinsam singen. Wie schön!
Musik berührt nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz. Und hat manchmal eine magische Wirkung. Der Kirchenmusiker Thomas Gabriel erklärt sie.
Wie wunderbar, dass die Corona-Pandemie vorüber ist und wir im Gottesdienst wieder singen können – ohne Maske, ohne Angst. Wie schön, dass wir wieder erleben dürfen, welche Kraft der Gesang hat, erst recht in einer Gemeinschaft. Wie herrlich, dass wir wieder spüren können, wie Musik uns mit Gott verbindet. „Musik ist vom Himmel gefallen. Sie ist ein Geschenk von ganz oben“, sagt Thomas Gabriel. Musik ist für ihn nichts Irdisches, sondern etwas Göttliches – und so „ein eindeutiges Zeichen, dass es Gott gibt“.
Gabriel ist Kirchenmusiker, Komponist und ehemaliger Regionalkantor; er hat oft erlebt, wie magisch Musik wirkt. Musik kann die Traurigen trösten, den Mutlosen Hoffnung schenken und den Einsamen Gemeinschaft. Denen, die schon fröhlich sind, zaubert sie ein Lächeln ins Gesicht. Manche rührt sie zu Tränen. Für gemeinsam gesungene Lieder gilt das erst recht.
„Singen erhebt die Seele“
„Wer singt, betet doppelt“, hat der heilige Augustinus gesagt. Für Gabriel steckt in diesem Satz viel Wahrheit. Er sagt: „Die Musik verdoppelt einfach die Emotion. Und sie verstärkt die Gebetsintention.“ Jeder und jede Gläubige kann sich erinnern, wie großartig es ist, wenn die ganze Gemeinde in der Osternacht „Das Grab ist leer“ schmettert oder an Weihnachten „O du fröhliche“. Oder wenn eine Gruppe von Freunden in kleinem Kreis Gottesdienst feiert und ein Taizé-Lied singt, das sie schon lange verbindet. Dann ist nicht nur der Kopf bei der Sache, sondern auch das Herz. „Singen erhebt die Seele“, sagt Gabriel.
Ihn fasziniert an der Musik, dass sie nicht fassbar ist, dass sie nur bewegte Luft ist, keine Materie hat – und doch solch eine Macht. Sie ist in einem Moment da und im nächsten schon wieder weg. „Musik zwingt einen, den Moment zu genießen“, sagt Gabriel. Viele Menschen haben diesen Genuss der Gegenwart verlernt. Sie planen ihren Urlaub, sie machen sich Sorgen um dies und das, sie legen Geld an und rätseln, wie viel es in zehn Jahren wohl wert ist. Sie sind gedanklich immer in der Zukunft unterwegs. Gabriel kennt dieses Problem auch selbst. Und sagt: „Musik holt mich in die Gegenwart zurück.“ Wenn er Musik macht, ist er ganz bei sich, bei den Menschen um ihn herum, bei Gott. „Es ist für mich ein heiliger Moment, wenn man sagt: Das teilen wir jetzt.“
Am stärksten hat Musik ihn bewegt, wenn er in Gottesdiensten mit seinen Chören gesungen und gespürt hat, dass da ein Dialog mit der Gemeinde entsteht. Weil sie in einer Strophe kraftvoll mitsingt. Und in der nächsten zuhört, still und konzentriert – um keinen Ton zu verpassen von diesem göttlichen Werk. So eine Erfahrung kann himmlisch sein.
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