Montag, 03. November 2025
„Gott ist leidenschaftlich interessiert am Glück des Menschen“

Weihbischof Otto Georgens bei seiner Predigt an Allerheiligen © Klaus Landry

Der KathedralJugendChor gestaltete den Gottesdienst musikalisch © Klaus Landry
Weihbischof Otto Georgens feiert Allerheiligen im Speyerer Dom
Speyer. Mit einem feierlichen Gottesdienst im Speyerer Dom hat Weihbischof Otto Georgens an Allerheiligen die Gläubigen dazu eingeladen, das Fest als „ein Osterfest für die ganze Kirche“ zu verstehen. „Hier geht es nicht um die Auferstehung des Einen, sondern um die Frucht seines Sterbens und seiner Auferstehung, um die Auferstehung der Vielen“, so der Weihbischof. Die Messe wurde vom KathedralJugendChor musikalisch, u.a. mit der Missa „Aeterna Christi munera“ von Giovanni P. da Palestrina, gestaltet. Die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub.
In seiner Predigt stellte der Weihbischof die Seligpreisungen der Bergpredigt in den Mittelpunkt und erinnerte daran, dass sie Ausdruck der göttlichen Zuwendung und des Trostes seien. „Die alten Gebote beginnen alle mit ‚Du sollst‘, sie enthalten Forderungen, die zu erfüllen sind“, erklärte Georgens. „Die neuen Gebote, die Seligpreisungen, verzichten auf Forderung und Leistung. Sie beginnen mit einem Glückwunsch. Sie enthalten Zuspruch und Trost.“ Damit zeige Jesus ein neues Verständnis des göttlichen Gesetzes, das auf Annahme und Gnade beruhe.
Der Weihbischof verglich die Form der Seligpreisungen mit einem Glückwunsch: „‚Selig seid ihr‘, das bedeutet so viel wie: Ihr seid gut dran. Euch geht es gut. Ihr habt Glück, freut euch darüber!“ Doch diese „Glückwünsche“ richteten sich an Menschen, die arm sind, trauern oder verfolgt werden – scheinbar ein Widerspruch. Gerade darin finde sich aber die Botschaft von Allerheiligen: „Gott ist leidenschaftlich interessiert am Glück des Menschen, eines jeden Menschen“, betonte Georgens. Er sehe nicht auf die äußere Fassade, sondern ins Herz, und sein Bemühen um den Menschen komme zum Ziel.
Zum Abschluss erinnerte Georgens daran, dass Heilige Menschen seien, „die es mir leichter machen, an Gott zu glauben“. Viele von ihnen seien keine bekannten Persönlichkeiten, sondern Menschen des Alltags, „die ohne großes Aufheben aus dem Glauben leben und handeln“. Für den Weihbischof persönlich seien „viele darunter, die zu den ‚kleinen‘ Leuten gehören, die mich in meinem Leben begleitet haben oder die ich begleiten durfte“. Das Fest Allerheiligen sei deshalb auch ein Anlass, diesen Menschen und für sie vor Gott zu danken.
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