Donnerstag, 28. April 2022
"Stoppt die Armutsfalle Minijob!"
Stellungnahme der Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), Diözesanverband Speyer, zum 1. Mai
Speyer. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) des Diözesanverbands Speyer setzt sich am Internationalen Tag der Arbeit für WERTvolle Arbeit und gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse ein. In der Stellungnahme des Verbandes heißt es:
"Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vor allem in der Lieferdienstbranche, im Hotel- und Gaststättengewerbe und anderen Dienstleistungsbereichen sitzen auf Dauer in der Armutsfalle. Trotz Vollzeitarbeit und 45 Versicherungsjahren bleiben diesen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nur Einkommen unter der Armutsgrenze und am Ende eine Armutsrente.
Die geplante Anhebung der Minijob-Grenze auf 520 Euro führt zur Ausweitung der Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnbereich und zwangsläufig zu steigender Armut besonders unter Frauen. Über 60 Prozent der in Minijobs Beschäftigten sind Frauen. Schon heute verdrängen Minijobs allein in kleinen Betrieben bis zu 500.000 reguläre, sozialversicherungspflichtige Stellen.
Wir fordern die Bundesregierung auf, dass Beschäftigungen ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig sind. Die Beitragspflicht muss vom Arbeitgeber vollständig übernommen werden. Die Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro kann nur ein erster Schritt sein. Wir fordern einen armutsfesten Mindestlohn von 14,09 Euro, der sich mit 60 Prozent des Bruttodurchschnittseinkommen an der EU-Armutsdefinition orientiert. Versuchen der Arbeitgeber, Mindestlohnregelungen auszuhebeln, muss die Bundesregierung entschieden entgegentreten."
Der KAB-Diözesanverband lädt ein zur Teilnahme am 1. Mai-Gottesdienst in Maikammer unter dem Titel: "Aber in dieser Nacht fingen sie nichts." (Joh 21). Der Gottesdienst wird als Livestream auf dem Kanal der Pfarrei Maria, Mutter der Kirche übertragen.
Der Link lautet: https://www.youtube.com/channel/UCqDniNH810b9heinMne7z_g
Foto: pixabay
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