Dienstag, 31. Januar 2023
„Aus der Quelle der Berufung schöpfen“
Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick spricht beim Tag der Priester und Diakone am Gedenktag des Seligen Nardini in Pirmasens
Speyer/Pirmasens. „Berufen - geweiht - gesandt, „damit sie das Leben haben (Joh 10,10)“. - Mit diesem Thema beschäftigte sich Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick, Bamberg, auf dem Tag der Priester und Diakone des Bistums Speyer in Pirmasens. Anlässlich des Todestages des seligen Paul Josef Nardini hatte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf Initiative des Klerusvereins Priester und Diakone nach Pirmasens eingeladen.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Vorsitzende des Klerusvereins, Dekan Michael Kapolka, die anwesenden Bischöfe, Priester und Diakone. Sein Gruß galt auch Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich, die in der Diözese für die Priester zuständig ist, sowie mehreren Mallersdorfer Ordensschwestern. „Es ist schön und wichtig, dass wir Priester und Diakone nach der durch die Pandemie bedingten Pause in diesem Jahr wieder am Grab unseres Seligen Paul Josef Nardini zum Austausch und zum Gebet treffen“, hob Kapolka die besondere Bedeutung des Treffens der Speyerer Geistlichen hervor.
Bereits zum dritten Mal folgte Erzbischof em. Schick der Einladung nach Pirmasens. Schick stammt aus dem Bistum Fulda, wo er zunächst als Professor für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Fulda und später als Generalvikar und Weihbischof tätig war. Von 2002 bis 2022 war er Erzbischof von Bamberg und Metropolit der Kirchenprovinz Bamberg. Zu dieser gehört auch das Bistum Speyer.
Schickt betonte gleich zu Beginn seines Vortrags die enge Verbindung Bambergs und der von Nardini gegründeten Ordensgemeinschaft der Mallersdorfer Schwestern mit Bamberg: „Benediktinermönche aus dem Kloster Michelsberg zogen von Bamberg nach Mallersdorf und gründeten dort die Abtei Mallersdorf“. Nach der Säkularisation im Jahre 1803 kam es zur Aufhebung der Benediktinerabtei. 1869 kaufte die Ordensgemeinschaft der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie den in Privatbesitz befindlichen Teil der Klosteranlage und wurde von Pirmasens nach Mallersdorf verlegt.
„Berufen: Wie? - Geweiht: von wem? - Gesandt: wozu?“ präzisierte Schick den Vortragstitel. „Welche Berufungsgeschichte habe ich? Was hat dazu beigetragen, dass ich Priester wurde?“, erläuterte Schick den ersten Begriff. „Als Priester ist es wichtig, immer wieder aus dieser Quelle der Berufung zu schöpfen.“ Geweiht wird der Priester durch die Handauflegung des Bischofs und durch das Gebet der Kirche", so Schick. "Im Letzten aber ist es Christus selbst, der Weiht. Dieser besonderen Würde müsse man sich bewusst sein. Wenn er auf seine Zeit als Seelsorger zurückblicke, so habe er dazu beitragen wollen und wolle dies auch weiterhin tun, "dass die Menschen das Leben haben und es in Fülle haben", wie es im zehnten Kapitel des Johannesevangeliums heißt. Dafür seien wir als Priester und Christen in die Welt gesandt.
Am Ende bedankte sich Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei Erzbischof em. Schick nicht nur für den Vortrag, sondern auch für die persönliche Verbundenheit, die er ihm Laufe der Jahre als Erzbischof ihm gezeigt habe. Bischof Wiesemann dankte den anwesenden Priestern und Diakonen für ihren Dienst. Er betonte, wie wichtig der Zusammenhalt der Geistlichen im Bistum sei und lud zu weiteren Treffen im Laufe des Jahres ein. Der Nachmittag endete mit der Vesper, dem kirchlichen Abendgebet, in der Mallersdorfer Schwesternkapelle, in der sich auch das Grab von Paul Josef Nardini befindet.
Text: Pfr. Matthias Schmitt/Foto Dekan Michael Kapolka
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