Donnerstag, 16. März 2023
Fachbereich Arbeitswelt begrüßt Energiesparkonzepte
Speyer. Mehr Engagement im Klimaschutz. Bei der jüngsten Diözesanversammlung im Bistum Speyer wurde diese Forderung vom Ausschuss „Klimagerechtigkeit und Globale Verantwortung“ gestellt. Es müsse zeitnah und konkret gehandelt werden, um möglichst bald CO2-Neutralität zu erreichen, hieß es.
Im kirchlichen Rahmen wird nun vor allem geschaut, wie Gebäude mit Strom und Wärme versorgt werden und ob es nicht regenerative Alternativen gebe. Strom selbst in Form von Photovoltaikanlagen auf Dächern kirchlicher Gebäude zu installieren, wird ebenfalls in die Überlegungen eingebracht.
Wie das Bistum machen sich derzeit auch Betriebe Gedanken zum Energiesparen - aus Umweltschutz- und aus Kostengründen gleichermaßen. „Wie können wir nachhaltiger agieren?“. Diese Frage treiben die Führungsverantwortlichen um. Nach Recherche der Rechtsanwaltskanzleien Taylor Wessing führen „immer mehr Unternehmen grüne Verhaltensrichtlinien“ ein. Darunter fallen konkrete Energiesparpflichten, das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel, Tempolimits für Dienstfahrzeuge oder E-Autos.
Bei Maßnahmen, die die Arbeitnehmerschaft betreffen, sind laut Taylor Wessing unbedingt die Betriebsräte mit ins Boot zu holen. So könne es nicht einfach heißen: „Heizung runter und Licht aus“. Denn je nach Arbeitsstätte sei eine bestimmte Temperatur vorzuhalten, die nicht willkürlich unterschritten werden darf.
Ähnliches gilt für die Beleuchtung. Der Arbeitsplatz muss stets so ausgeleuchtet sein, dass die Beschäftigten ihre Arbeit gut erledigen können und die Augen keinen Schaden nehmen. Für industrielle Anlagen gibt es laut Taylor Wessing zudem noch spezielle Sicherheitsregelungen.
Derzeit ist es Worten der Experten nicht sicher, ob sich alle Forderungen nach Anpassung und Flexibilisierung des Arbeitsschutzes durchsetzen lassen. Auch ist nicht klar, wie die möglichen Veränderungen in der Belegschaft aufgenommen werden. Sie schlagen vor, über das Thema „Energiesparen“ im Betrieb umfassend zu informieren sowie ein Ideenmanagement zu initiieren. Es könnten Klimasparbücher oder Prämien ins Spiel gebracht werden. Nicht zu vernachlässigen ist – dort, wo möglich – der Punkt mobiles Arbeiten. Nach Berechnungen des Freiburger Öko-Instituts können im Jahr bis zu 3,7 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase eingespart werden, wenn mehr Menschen nicht zur Arbeit pendeln, sondern von zu Hause ihrer Tätigkeit nachgehen.
Andreas Welte und Regina Wilhelm vom Fachbereich Arbeitswelt begrüßen die Appelle des Ausschusses „Klimagerechtigkeit und Globale Gerechtigkeit des Bistums" und die geplanten Handlungsweisen von Betrieben und Unternehmen. Allerdings, so betonen die beiden, dürften Energiesparmaßnahmen nicht zu einer zusätzlichen Belastung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer führen. Auch sollten sie stets direkt oder über den Betriebsrat über Neuerungen informiert werden. Nur so ist gewährleistet, dass Klimaschutz auf Akzeptanz und Unterstützung und nicht auf Ablehnung stößt.
Foto: socco auf Pixabay
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.bistum-speyer.de