Montag, 12. Oktober 2015
Jugendliche packen bei Flüchtlingsunterkunft in Limburgerhof an
BDKJ will mit seiner Aktion " stand up & help" ein Zeichen für eine freundliche Willkommenskultur setzen
Limburgerhof/Speyer. Mit viel Tatendrang sind am Samstag Jugendliche aus den Verbänden
des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer in Limburgerhof zu Werke gegangen. Sie pflanzten rund um die im Frühjahr durch einen Brandanschlag beschädigte Flüchtlingsunterkunft Stauden und Hecken. Fachkundige Unterstützung erhielten die jungen Helferinnen und Helfer durch das Team des Bauhofes Limburgerhof unter Leitung von Gärtnermeister Uwe Dirks. Die Jugendlichen aus Limburgerhof, Neuhofen, Schifferstadt und Dudenhofen hatten zudem Verstärkung von einer Gruppe der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Hauenstein bekommen. Beim dortigen Pfarrfest hatte die KjG mit einer Spendenaktion etwa 800 Euro für die BDKJ-Aktion " stand up & help" erwirtschaftet. Nun konnten sich Kathi, Simon und Julian vor Ort davon überzeugen, dass ihr Spendengeld gut angekommen ist.
Felix Goldinger, BDKJ-Diözesanvorsitzender, betont: "Es war uns sehr wichtig, dass wir nicht einfach Geld sammeln und spenden. Wir wollten selbst mit anpacken und zeigen: Auch junge Leute können durch ihr Tun ein Zeichen für eine freundliche Willkommenskultur setzen." Es sei wichtig gewesen, so Goldinger, dass Jugendgruppen vor Ort aktiv werden konnten, auch wenn das Spendengeld bistumsweit zusammengekommen sei: "Die Jugendlichen hier aus Limburgerhof und den Nachbarorten haben die Chance, auch länger mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Unterkunft in Kontakt zu bleiben. Wir glauben, dass nur durch direkten Kontakt Vorurteile abgebaut werden können und Freundschaften entstehen."
Kontakte wurden schnell geknüpft, sowohl unter den Jugendgruppen aus den unterschiedlichen Orten als auch zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern und Gästen der Flüchtlingsunterkunft. Zu Beginn waren die Sprachbarrieren doch sehr hoch und die Verständigung mit Händen und Füßen machte gleich klar: Hier warten Herausforderungen auf alle Beteiligten. Nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner suchten den Kontakt mit den Jugendlichen aber hier und da wurde kräftig mit angepackt und gemeinsam Büsche und Lavendel gepflanzt. Zum Dialog trug neben der gemeinsamen Arbeit auch das gemeinsame Essen bei. Auch hier zwischen Brot, Kuchen und Würstchen, entstanden beiderseitig Fragezeichen, aber auch Gelächter und kurze Gespräche.
Heike Vogt, BDKJ-Diözesanvorsitzende, ist mit dem Ergebnis zufrieden: "Wir sind viel schneller vorangekommen, als wir es eigentlich erwartet haben. Wir haben hier großartige Unterstützung durch die Ortsgemeinde und Frau Patzelt erhalten und das Bauhof-Team hatte alles so prima vorbereitet, dass auch ungeübte Gärtnerinnen und Gärtner problemlos Hand anlegen konnten. Ich bin mir sicher, dass die etwa 3.500 Euro aus "stand up & help" hier gut angelegt sind. Viel wichtiger als das Geld war uns aber, den Kontakt zu suchen. Es freut mich sehr, dass das geklappt hat!"
Die Spendenaktion "stand up & help" hatte der BDKJ Speyer in Folge des Brandanschlages ins Leben gerufen. Zunächst waren Spenden während des ökumenischen Kirchentages in Speyer gesammelt worden, später hatten Jugendgruppen aus dem ganzen Bistum die Möglichkeit, mit eigenen Spendenaktionen den Grundbetrag aufzustocken. Kathi (17) aus Hauenstein und ihre KjG-Gruppe haben diese Gelegenheit genutzt. Mit ihren knapp 800 Euro aus Cocktailverkauf und weiteren Spenden haben sie sehr zum Gelingen des Projektes beigetragen: "Das war super: Mit soviel Geld haben wir erst gar nicht gerechnet, aber die Spende einer Bank hat dann doch ganz schön viel daraus gemacht."
Text/Foto: BDKJ
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.bistum-speyer.de