Samstag, 21. Oktober 2017
"Ein langer Weg und eine wunderbare Leistung!"

Generalvikar Dr. Franz Jung (5. von links) übergab die Qualitätsbriefe an die Leiterinnen und Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätten. Auch Dekan Axel Brecht (6. von links) würdigte die Leistungen der Teams.
Vier Landauer Kindertagesstätten erhalten von Generalvikar Dr. Franz Jung den Qualitätsbrief des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder
Sechs Jahre waren die vier Kindertagesstätten mit dem Prozess „Speyerer Qualitätsmanagement“ (kurz SpeQM) unterwegs. Hinter den Kindertagesstätten, den Mitarbeiterinnen, Eltern und Kindern sowie der Pfarrei liegt ein langer Weg. Ein großes Ziel erreicht war am 19. Oktober mit dem Überreichen der Zertifizierungs-Urkunden an die vier Leiterinnen und Qualitäts-Beauftragten der Kitas. Mit Erleichterung und Stolz nahmen die Teams die Urkunden – exakter: den Qualitätsbrief des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) – entgegen.
Die Feierstunde im Pfarrheim St. Maria wurde von Verwaltungsratsmitglied Christine Kluge eröffnet und gab zur Rückschau Anlass: „Der Weg war ja nicht immer einfach, aber im Nachhinein sind wir froh, dass unser damals neuer Pfarrer uns dazu gedrängt und in die richtige Richtung gebracht hat“, sagte Eva-Maria Will, die Leiterin der Kita St. Albert. „Aber wer nun meint, jetzt ist alles vorbei, jetzt sind wir am Ziel, dem kann ich nur sagen: ,Qualitätsmanagement ist ein immerwährender Prozess’.“ Das Motiv „Weg“ spielte während der Feier eine tragende Rolle. Dekan Axel Brecht hatte dafür einen Rucksack mit Symbolen gepackt, die Schritt für Schritt von den verschiedenen Beteiligten im Prozess vorgestellt wurden. Die Flasche Wasser, „bei jeder Wanderung unerlässlich“ – stand für das Lebensspendende, für die Kinder in den Kitas und für ihre Eltern. Kita-Mutter Manuela Rapp sah in der Zertifizierung eine „offizielle Anerkennung, dass Sie hier eine prima Arbeit leisten für unsere Kinder“. Die junge Frau konnte den kirchlichen Einrichtungen ein besonderes Kompliment aussprechen: „Für meine vierjährige Tochter Johanna ist es wie eine Strafe, wenn sie auch nur einen Tag nicht in ihre Kita darf.“ Mit einem Hut und Wanderschuhen spielte Pfarrer Axel Brecht schließlich darauf an, dass bei einem solch langen Weg „einer den Hut aufhaben muss“ und dass Schuhe viel zu ertragen und zu tragen haben: Die Teams hätten in den Jahres des Qualitätsprozesses viele Mehrbelastungen ertragen, zugleich hätten die Leitungen und die Qualitätsbeauftragten es verstanden, die Mitarbeiterschaft zu motivieren und Trägervertreter wie Eltern einzubeziehen und zu informieren. Und – gab der Dekan lächelnd zu – „ich habe selbst sehr viel über Qualität der Arbeit gelernt in diesen Jahren.“ Mit dem Symbol „Geldbeutel“ in der Hand verwies Brecht auf die Mittel, die Pfarrei, Bistum und Stadt für die Kinderbetreuung einsetzten und sich auf Kooperationspartner in Caritas, der zuständigen Regionalverwaltung und beim Caritasverband stets verlassen könnten.
Einer der Kooperationspartner – OB Thomas Hirsch von der Stadt Landau – kam denn auch gleich darauf zu Wort. „Ich danke der Kirche, dass sie mit diesem Projekt beweist, wie wichtig ihr Kindertagesstätten in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung sind.“ Teleskop-Wanderstöcke als „sicherer Halt, Schutz und Rahmen“ waren dann Symbol für die Überprüfung der Qualität und für Qualitätssicherung.
Caritas-Mitarbeierin Daniela Gerards, die die vier Kitas vor der Zertifizierung „auf Herz und Nieren“ geprüft hatte, sprach von vier „ganz unterschiedlichen Einrichtungen, denen eines auf jeden Fall gemeinsam ist: In jeder gibt es ein engagiertes Team, das mit dem Herzen seine Arbeit macht.“ Gerards stellte den Beteiligten Fragen zu den Bereichen „Kinder“, „Eltern“, „Personal“ und „Glauben“, um jeweils festzustellen, „was geleistet wird und wie es geleistet wird“. Die Landauer Kitas erreichten 157 von 158 möglichen Punkten. „Eine wunderbare Leistung!“, so Gerards.
Den Schluss der Runde machte schließlich Generalvikar Dr. Franz Jung – mit dem Symbol Fernglas in der Hand –, der insbesondere die Bedeutung des Glaubens für die Kindertagesstätten beschrieb. Er dankte allen Beteiligten für ihre „Wegbereitschaft“. Der Glauben sei nicht nur ein Baustein in der Betreuungs- und Erziehungsarbeit. „Glauben durchdringt alles, betrifft alle Bereiche.“ Es gehe darum, den Glauben im Alltag zu leben, nicht nur „ein bisschen Martinsumzug“ oder „ein klein wenig Erntedank“ zu feiern. „Wie wir miteinander umgehen, wie unser Tagesablauf strukturiert ist, wie wir feiern – all das hat mit unserem Glauben zu tun.“ In diesem Zusammenhang dankte Jung auch den pastoralen Begleitpersonen – den beiden Gemeinderefenten Uschi Wendel und Artur Kessler – für ihre Arbeit in und mit den Kitas. Der Generalvikar wertete das SpeQM-Projekt zugleich als Beleg dafür, dass in Seelsorge und Glaubensverkündigung Qualitätskriterien anlegbar und messbar seien.
Im Anschluss erhielten zunächst die vier Leiterinnen und die vier Qualitäts-Beauftragten den KTK-Brief ausgehändigt. Mit den Worten „sie alle hier sind Engel!“ überreichte Pfarrer Brecht schließlich auch allen Erzieherinnen ein Präsent der Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Die kurzweilige Feierstunde wurde von Dekanatskantor Christian Schmitz am Klavier . Ein Empfang mit Imbiss schloss sich an.
Text/Foto: "der pilger"/Hubert Mathes
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