Montag, 03. Juni 2019
„Gott sucht die Beziehung zu jedem Menschen“

Die Gebetsinitiative Samuel hatte zu einem Vernetzungs- und Gebetstreffen in Kaiserslautern eingeladen.
Gebets- und Vernetzungstreffen in Kaiserslautern
Kaiserlautern. Lebendig ging es Mitte Mai beim Treffen am Weltgebetstag um geistliche Berufungen zu, bei dem sich 60 interessierte Beterinnen und Beter von Jung bis Alt, auf Einladung der „Gebetsinitiative Samuel“ im Edith-Stein-Haus in Kaiserslautern zusammenfanden. „Gegenseitiges Kennenlernen, Vernetzen, Glaubenszeugnisse und das gemeinsame Gebet sollten der Schwerpunkt dieses Nachmittags sein“, so der Leiter der Stelle Berufungspastoral Speyer, Pfarrer Ralf Feix.
Nach der Begrüßung und einer kurzen Erläuterung zur Entstehung der diözesanen „Gebetsinitiative Samuel“ durch die Mitinitiatoren Elisa Ahrens und Domkaplan Tobias Heil, die den Tag auch moderierten, lud Bischof Dr. Wiesemann in seinem geistlichen Wort die Anwesenden ein, sich mit ihm über Sinn und Bedeutung des persönlichen Gebetes Gedanken zu machen. Die Familie sei für ihn der erste Erfahrungsort des Gebetes gewesen. Als Jugendlicher habe er Gott dann als ein „Du“, als ein persönliches Gegenüber erfahren, wodurch sich sein Beten verändert habe. „Gott sucht die Beziehung zu jedem Menschen. Im Beten treten wir in seine Gegenwart, in den Atem Gottes ein.“
Von Edith Stein ausgehend, stellte er dar, dass Gebet, wie jedes Beziehungsgeschehen, ein Wagnis sei, auf welches man sich einlassen müsse. Jesus sei der erste und größte Beter, dessen Gebet „die tiefsten Abgründe, sogar den Tod Gottes, umfasst“. Abschließend betonte er die Bedeutung von Erfahrungsorten des Gebetes. Sie seien wichtig, um ins Gebet hineinwachsen und es erlernen zu können. Dies sei möglich, denn Jesus selbst habe die Jünger im Vater unser Beten gelehrt.
Um die ermutigenden und tiefen Bischofsworte im besten Sinne verdauen zu können, schloss sich danach in lockerer Runde ein Austausch bei Kaffee und Kuchen an.
Gestärkt ging es mit einem dichten Programmpunkt von vier Glaubens- und Berufungszeugnissen weiter. Unisono war bei Sr. Carla von den Dominikanerinnen in Speyer, bei P. Kamil von den Franziskaner-Minoriten in LU-Oggersheim und Kaplan Christoph Herr aus Landau zu hören, dass ein Berufungsweg eher selten ohne Krisen abläuft und existentielle Fragen aufwerfe. Im Nachhinein zeige sich oftmals gerade darin die Führung Gottes. Gemeindereferentin Silke Stein aus der Kaiserslauterner Pfarrei Maria Schutz sprach über die Bedeutung des gemeinsamen Gebetes für das Pastoralteam und die Gesamtgemeinde. Zusammengefasst gab sie Zeugnis davon, dass das Gebet letztlich immer der geistliche Grund für Gemeindewachstum sei.
Mit Dank für diese Zeugnisse „verdichteten Gerufenseins“, ging es anschließend zur gemeinsamen eucharistischen Andacht in die Kirche St. Martin. Mit dem Gebet, geistlich angeleitet durch Predigtworte des Spirituals des Speyerer Priesterseminars, Pfarrer Martin Seither, endete der Tag. Weitere Vernetzungstreffen sollen folgen.
Text/Foto: Ralf Feix
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.bistum-speyer.de