Freitag, 15. Mai 2020
Junge Menschen mehr in den Blick nehmen
Jugendverbände fordern Perspektiven für Wiedereinstige in Angebote für Kinder und Jugendlichen
Speyer. Vor zwei Tagen wurden weitere Infomtionen zu Lockerungen in Rheinland-Pfalz in der Zeit der Corona-Pandemie veröffenlicht . "Es macht Mut, dass in einigen Bereichen wieder mehr soziales Zusamenkommen stattfinden kann." stellt Lena Schmidt, BDKJ-Diözesanvorsitzende fest. "Die Situation für Kinder und Jugendliche ist durch die geltenden Bestimmungen aber weiterhin sehr eingeschränkt. Aus diesem Grund hat unser Dachverband, der Landesjugendring Rheinland-Pfalz heute einen Appell an die Landesregierung veröffentlicht." In vielen Teilen werden Lockerungen erwirkt und in den kommenden Wochen umgesetzt. Vor allem Kinder und Jugendliche sind dabei wenig bis gar nicht berücksichtigt.
Thomas Heitz, BDKJ-Diözesanvorsitzender äußert sich zu aktuellen Lage: "Wir machen uns als Verbände ganz nach dem Motto Stay@home weiterhin dafür stark, dass wir, um Risikogruppen nicht zu gefährden, Kontakteinschränkungen einhalten. Aber wenn es Lockerungen dieser Regelungen gibt, welche vor allem die Bedürfnisse der Erwachsenen berücksichtigen, ist das für uns nicht hinnehmbar. Hier müssen Kinder und Jugendliche mehr in den Blick genommen werden." Es braucht dringend Strategien für einen Wiedereinstieg in Angebote der Kinder- und Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz.
Diese sind seit dem 16.03. komplett herunter gefahren. Die digitalen Alternativen, die seither gestartet sind, helfen miteinander in Kontakt zu bleiben, ersetzen aber nicht den gewohnten sozialen Kontakten mit Gleichaltrigen, Vergemeinschaftung und der Wahrnehmung von Bildungs- und Freizeitangeboten - auch außerhalb von Schule. Andreas Rubel, Geistliche Verbandsleitung des Diözesanverbands fordert auch diese Bereiche ein: "Jugendliche brauchen den Kontakt und den Austausch mit Gleichaltrigen. Selbst bei einem Zuhause, in dem sie gute Unterstützung erfahren, können Eltern und weitere Familienangehörige die Peergroup nicht ersetzen. Ersatz durch digitale Medien sowie Telefonate ist auch nur bedingt möglich, da nicht jeder Jugendliche das Gefühl hat, sich von zu Hause aus über vertrauliche Themen zu unterhalten. Der Austausch mit Gleichaltrigen im Freundes- und Bekanntenkreis ist von größter Bedeutung für die Entwicklung. Es braucht wieder den geschützten Raum innerhalb der Peergroup, um in der jeweiligen Phase der Entwicklung wichtige Themen und Anliegen besprechen bzw. austauschen zu können."
"Viele Ehrenamtliche sind verunsichert, wann und wie sie wieder mit Angeboten starten können.", ergänzt Lena Schmidt, BDKJ-Diözesanvorsitzende. "Es braucht jetzt zeitnah Zusagen, wann die Kinder- und Jugendarbeit wieder aufgenommen werden kann. Wichtig dabei sind auch Informationen wie mit Auflagen praktikabel umgegangen werden kann. Nach den langen Wochen des Stillstandes hoffen wir, dass möglichst viele wieder in ihren Gruppen zusammen kommen können und alternative Sommerangebote stattfinden können."
Text: BDKJ/Foto: Pfarrbriefservice.de
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