Dienstag, 02. Mai 2023
Einsatz für die Würde des Menschen
Kirchen und Gewerkschaften bei Veranstaltung am 1. Mai in Kaiserslautern
Kaiserslautern. Umbruchphase, Strukturwandel, Transformation. Mit diesen Begriffen umriss Festredner Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Rheinland-Pfalz, die momentane Situation in der Arbeitswelt. Er sprach auf Einladung des DGB beim Tag der Arbeit, der in diesem Jahr unter dem Motto „ungebrochen solidarisch“ stand, in der Kammgarn in Kaiserslautern. Der Tag wurde mit einem Ökumenischen Gottesdienst eröffnet, den Pfarrerin Claudia Kettering, Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, und Regina Wilhelm, Referentin im Fachbereich Arbeitswelt im Bistum Speyer, mit den Anwesenden feierten.
In seiner Rede betonte Schweitzer, dass Wert und Wertigkeit der Arbeit erhalten bleiben sollten, auch wenn sich die Arbeit momentan verändere. Wichtig sei, dass alle ein gutes Ein- und Auskommen hätten, ganz gleich, wo jemand beschäftigt sei. Auch dürfe auf niemand „heruntergeschaut werden“, bloß weil er eine weniger qualifizierte Tätigkeit ausübe.
Die Transformation, betonte Regina Wilhelm in ihrer Ansprache, müsse so gestaltet werden, dass der Mensch nicht auf der Strecke bleibt. Er dürfe nicht zum Sklaven der Arbeit, der Uhr und der Maschine werden. Gemeinsam mit den Gewerkschaften setzten sich die Kirchen deshalb für „menschengemäße Pausen, für Sonn- und Feiertagsruhe“ und gegen die „Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung“ ein.
Ausdrücklich würdigte die Referentin das Engagement der Gewerkschaften für gerechte und bessere Löhne, für einen höheren Mindestlohn und das Bürgergeld. Nur eine faire und auskömmliche Bezahlung gewährleisteten, dass Menschen durch ihre Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Wilhelm: „Das ist aber seit biblischen Zeiten keine Selbstverständlichkeit und muss immer wieder bewusst vertreten und politisch eingeklagt werden.“ Aus diesem Grund setzten sich auch die Kirche für eine solidarische und gerechte Arbeitswelt ein – für eine Gesellschaft, an der alle Menschen nach ihren Begabungen teilhaben.
Der Kampf für den Wert der Arbeit und die Würde des Menschen verbinde Gewerkschaften und Kirchen, betonte Regina Wilhelm. Und dieses gemeinsame Engagement lohne sich, heiße es doch nichts anderes, als „ungebrochen solidarisch zu sein“.
Pfarrerin Kettering griff in ihrer Begrüßung das Tagesmotto auf. Für eine gerechte Teilhabe und gute Arbeit für alle brauche es viel „solidarischen Schwung, Hartnäckigkeit und Durchsetzungskraft“. Und dafür benötigten wir „Gottes solidarischen und stärkenden Beistand“. Im Mittelpunkt der Fürbitten standen diejenigen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, die unter Inflation, Pandemie und Krieg zu leiden haben, auch kranke, alte und behinderte Menschen sowie alle, die flüchten und ohne Medizin und Nahrung auskommen müssen. Am Ende erbat die Pfarrerin den Segen Gottes, „der Kraft und der Solidarität und Gerechtigkeit“. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Poker Kings.
Weitere Grußworte sprachen MarcelDivivier-Schulz vom DGB Westpfalz und die designierte Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern Beate Kimmel.
Text/Foto: Regina Wilhelm, Fachbereich Arbeitswelt im Bistum Speyer
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