Samstag, 13. Mai 2023
Wechsel in der Seminarleitung vollzogen

Vor dem Pastoral- und Priesterseminar (v.l.n.r.): Patrick Stöbener, Matthias Zech, Generalvikar Markus Magin, Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Seminarrektorin Tatjana Blumenstein und Regens Franz Vogelgesang.






Abschied von Regens Magin und bisherigen Ausbildungsverantwortlichen im Pastoral- und Priesterseminar in Speyer
Speyer. Mit einem Gottesdienst, den Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann leitete, wurde am Samstag (13. Mai) in der Kirche des Pastoral- und Priesterseminars St. German in Speyer der Wechsel in der Leitung des Hauses feierlich begangen. Bischof Wiesemann sprach in seiner Begrüßung von einer „Zäsur, einem Einschnitt, nach vielen Jahren der Leitung“ des Seminars durch den bisherigen Regens Markus Magin. Neben Mitarbeitenden des Priesterseminars und zahlreichen Vertretern aus dem Bischöflichen Ordinariat waren bei der Feier unter anderem auch Regens Dirk Gärtner (Fulda), der Vorsitzende der deutschen Regentenkonferenz, und Regens Ewald Sauer (Bamberg) als Vertreter aus der Kirchenprovinz Bamberg, zu der das Bistum Speyer zählt, sowie Sigrun Welke-Holtmann vom Protestantischen Predigerseminar Landau anwesend.
„Wir verabschieden vier Männer und führen eine Frau und einen Mann in die Aufgabe neu ein“, so brachte es Bischof Wiesemann augenzwinkernd auf den Punkt. Als Regens und Seminarleiter wurde Markus Magin verabschiedet und die neue Doppelspitze mit Regens Franz Vogelgesang und Seminarrektorin Tatjana Blumenstein, die am 9. April die Leitung übernommen hatten, mit einem Segensgebet in ihr Amt eingeführt. Da mit dem Wechsel die Verantwortung für die Ausbildung aller Seelsorge-Berufsgruppen in die Zuständigkeit der neuen Doppelspitze fällt, wurden am Samstag auch die bisherigen Ausbildungsleiter für die Pastoralreferentinnen und -referenten, für die Gemeindereferentinnen und -referenten sowie für die Ständigen Diakone, Matthias Zech, Patrick Stöbener und Michael Ganster, aus ihren Aufgaben verabschiedet. Für die neue Doppelspitze im Priester- und Pastoralseminar habe man sich bewusst entschieden: Es sei gut, wenn für die Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern eine Frau und ein Mann Verantwortung trügen, sagte Bischof Wiesemann.
„Übersetzerinnen und Übersetzern“ sind gefragt
In seiner Predigt stellte der Bischof mit Blick auf die Tageslesung vom Aufbruch des Apostels Paulus nach Mazedonien die Frage, ob das Christentum zu Europa gehöre. „Natürlich, selbstverständlich! Ohne seine christlichen Wurzeln ist Europa nicht zu verstehen, so würde man sagen.“ Ob das Christentum bei der persönlichen Lebensgestaltung vieler Europäer noch eine große Rolle spiele, bleibe zu fragen, etwa in Hinsicht auf die weiter abnehmende Zahl der Kirchenmitglieder etwa in Deutschland. Die Lesung berichte von einem Neuanfang, von Paulus‘ Weg ins Ungewisse. „Dieser ist die Geburtsstunde des Christentums im Abendland. Doch voraus geht eine Erfahrung des Scheiterns, des Misserfolgs: In Asien hatte der Apostel keinen Erfolg. Es heißt, der Heilige Geist habe ihnen das verwehrt.“ Aus dem Blick auf Paulus‘ visionären Aufbruch ergebe sich, das geistliche Amt und die kirchlichen Berufe neu zu lernen: „Wir werden immer mehr zu Übersetzerinnen und Übersetzern. Und dabei muss uns die Kraft des Heiligen Geistes leiten, wir müssen vertrauen, dass er in uns wirkt und uns leitet.“ Mitarbeitende im Weinberg würden dringend gebraucht.
Dank an Markus Magin
Am Schluss des feierlichen Gottesdienstes dankte Bischof Wiesemann Magin für seinen Einsatz in der Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Magin, Jahrgang 1965, war nach seiner Priesterweihe 1994 ab 1999 als Pfarrer tätig gewesen. 2009 wurde er als Leiter des Priesterseminars nach Speyer berufen. Wiesemann würdigte unter anderem Magins Einsatz bei Sanierung und Umbau des Seminars und bei der Weiterentwicklung zum Pastoralseminar mit teils neuen Schwerpunkten. „Die konzeptionelle Arbeit hat Ihnen sehr am Herzen gelegen.“ Ein zähes, geduldiges Ringen, das letztlich auch von Erfolg gekrönt worden sei, habe Magin gezeigt, um die gemeinsame Ausbildung aller Seelsorgeberufe zusammen in der Kirchenprovinz voranzubringen. „Sie sind jemand, der klare Vorstellungen hat, mit dem man sich auseinandersetzen aber auch einigen kann, zugleich ein guter Zuhörer, der Vermittlungsgeschick hat.“ Wiesemann dankte Markus Magin auch, dass er ihm seit knapp einem Jahr als Generalvikar zur Seite steht. „Sie haben bisher auch die Doppelbelastung bei Aufgaben angenommen, eine fast unmenschliche Belastung.“
Neue Doppelspitze
Als Nachfolger Magins eingeführt wurde zum einen Seminarrektorin Tatjana Blumenstein, Jahrgang 1970, die als Lehrerin an verschiedenen Schulen und als Fachleiterin für katholische Religion am staatlichen Studienseminar in Rohrbach gearbeitet hatte. Seit 2005 ist die dreifache Mutter als Dozentin für Religionspädagogik am Speyerer Pastoral- und Priesterseminar tätig. Karl-Heinz Wiesemann würdigte besonders, dass Blumenstein mit Leidenschaft und Gründlichkeit in ihren bisherigen Aufgaben tätig war. „Und Sie haben an dem neuen Ausbildungskonzept hier im Haus mitgewirkt.“ Blumenstein bilde nun mit dem neuen Regens ein Team, wobei dieses seine Aufgabenteilung noch festlegen müsse.
Als Regens begrüßte der Bischof Domkapitular Franz Vogelgesang, Jahrgang 1962, „einen Seelsorger mit Leib und Seele, der ja immer zurück in die Pfarrseelsorge wollte – aber genau einen solchen Menschen braucht es in der Ausbildung unserer Seelsorgerinnen und Seelsorger“, bekräftigte Wiesemann. Vogelgesang zeichne sich durch eine tiefe geistliche Verwurzelung aus, sei ein guter Prediger, ein Teamworker und ein Geistlicher, der offen sei, für neue missionarische Wege. „Ich bin dankbar, dass wir heute zwei Personen als Leitung einführen, die beide für das Evangelium brennen“, so der Bischof abschließend.
Verabschiedung der bisherigen Ausbildungsleiter
Bei der sich an den Gottesdienst anschließenden Feier übernahm Generalvikar Markus Magin die Verabschiedung der bisherigen Ausbildungsleiter, mit denen er als Regens und Leiter im Pastoral- und Priesterseminar zusammengearbeitet hatte. Alle drei bleiben weiterhin verantwortlich für den Einsatz und die Betreuung der aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Berufsgruppe.
Seit 1998 war Matthias Zech für die erste Phase der Ausbildung und seit 2007 für die gesamte Ausbildung der angehenden Pastoralreferentinnen und -referenten zuständig gewesen. Magin dankte ihm für die konstruktive Zusammenarbeit in der Ausbildungskonferenz des Seminars. Für ihn persönlich sei diese „die wichtigste Einrichtung, die wir hatten“ gewesen. Dort im Team sei es möglich gewesen, nicht nur zu arbeiten, sondern auch Leben und Glauben zu teilen. „Wir haben viel miteinander gelacht, aber auch ehrlich diskutiert und uns mit schwierigen Grundsatzfragen auseinandergesetzt“. Gemeinsam sei es dem Team gelungen, ein Konzept für die gemeinsame Ausbildung aller Berufsgruppen in der Metropolie zu erarbeiten. Dies werde im nächsten Jahr umgesetzt. Ein Grundgedanke dabei sei, „dass Menschen verschiedener Berufsgruppen, die später auch miteinander arbeiten werden, schon in der Ausbildung zusammenkommen“. Das Konzept beinhalte auch, dass die individuellen Fähigkeiten der Kandidatinnen und Kandidaten besonders gefördert werden. Für die engagierte Mitarbeit an diesem neuen Konzept dankte Magin auch Patrick Stöbener, der seit 2020 für die Ausbildung der angehenden Gemeindereferentinnen und –referenten zuständig war. Er habe sich sehr schnell und gut im Team eingearbeitet. Immer wieder habe er seine Rolle als Anwalt seiner Berufsgruppe wahrgenommen, ohne jedoch den „Blick auf das Ganze“ zu verlieren. Diakon Michael Ganster habe im Februar 2023 die Ausbildungsleitung für die Diakone von Mathias Reitnauer übernommen, „mit vollem Engagement, obwohl klar war, dass es nur für eine kurze Zeit ist“, lobte Magin dankbar.
Zum Schluss dankte der Generalvikar Bischof Wiesemann für das Vertrauen, das er ihm schon mit der Ernennung zum Regens im Jahr 2009 entgegengebracht habe. In der Begleitung der jungen Menschen sei es für ihn letztlich immer um die Frage gegangen, welchen Weg Gott mit den Einzelnen vorhabe. Sein Dank galt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pastoral- und Priesterseminars, die ihn immer unterstützt hätten.
Text: Pilger/is/Fotos: Bistum
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