Mittwoch, 17. Mai 2023
Seelsorge braucht Gesichter

18 Frauen und Männer nahmen erfolgreich an einer Ausbildung zur Qualifizierung Ehrenamtlicher in der Alten- und Pflegeheimseelsorge teil.
Qualifizierung für Ehrenamtliche in der Alten- und Pflegeheimseelsorge
Speyer. Bewohner und Bewohnerinnen in Alten- und Pflegeheimen sind nicht nur angewiesen auf gute Pflege und Fürsorge durch qualifiziertes Personal sondern warten immer auch auf Besuche von „außen“, wie Familienangehörige oder alte Freunde. Außerdem fehlen die Kontakte zur Pfarrgemeinde, zu Pfarrern und weiteren Seelsorgerinnen und Seelsorgern.Menschen im Altenheim vermissen die ehemalige Gemeinde und haben oft das Gefühl „nicht mehr dazu zu gehören.“ Um diesem Bedürfnis der Menschen zu begegnen braucht es Seelsorgerinnen und Seelsorger, die bereit sind, Alte zu besuchen, Einsame zu betreuen, Gottesdienste zu feiern, von der ehemaligen Gemeinde zu erzählen und so das Gefühl zu geben: wir haben euch nicht vergessen!
So überlegte sich Gemeindereferentin Walburga Wintergerst (Diözese Speyer) bereits vor einigen Jahren, wie man Ehrenamtliche für die Seelsorge in Alten- und Pflegeheimen qualifizieren könnte. Nach zwei erfolgreichen Fortbildungsseminaren für Ehrenamtliche in der Altenheimseelsorge in der Diözese Speyer wurde dieses Angebot im Frühjahr 2022 auch auf die Diözese Mainz ausgeweitet. Die beiden Gemeindereferentinnen Walburga Wintergerst (Diözese Speyer) und Erika Ochs (Diözese Mainz) boten in beiden Diözesen gemeinsam das Qualifizierungsseminar „Seelsorge braucht Gesichter“ an. Das Angebot war erfolgreich, denn zum Abschluss erhielten 18 Frauen und Männer ihre Qualifizierungsbescheinigung für dieses Amt, 11 aus der Diözese Speyer, 7 aus der Diözese Mainz.
Sie hatten sich in der Zeit von Juli 2022 bis April 2023 zu fünf Modulen getroffen und miteinander gearbeitet und ihre Erfahrungen ausgetauscht. Die Module umfassten Themen wie: Begegnung mit Menschen mit Demenz. Arten von Demenz, Meine Biografie und Spiritualität, Umgang mit Sterben und Tod, Liturgische Feiern mit alten Menschen und Gewaltprävention. Jedes Modul wurde moderiert und geleitet von Wintergerst und Ochs, dazu kamen jeweils Referentinnen zum entsprechenden Thema. Begleitend dazu absolvierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein mehrwöchiges Praktikum in einem Altenheim ihrer Wahl, unterstützt durch einen Mentor/ eine Mentorin vor Ort. Die Mentoren und Mentorinnen waren sowohl Pfarrer als auch Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen sowie Gemeindereferentinnen aus den jeweiligen Heimatgemeinden oder vor Ort.
Im letzten Modul des Lehrganges beschäftigten sich die zukünftigen ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger in Altenheimen vor allem mit ihrer Rolle als Beauftragte ihrer Pfarrei und ihrer Rolle als Ehrenamtliche in einem kleinen Bereich der Gemeinde, der zwar zur Gemeinde gehört und doch ein Bereich ist, der aufgrund der gegebenen Umstände immer ein Bereich für sich bleiben wird.
Text/Foto: Barbara Schwarz
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