Donnerstag, 18. Juni 2015
Mit Zuversicht in die Zukunft
Drei junge Theologen empfangen am 27. Juni im Dom zu Speyer die Priesterweihe
Speyer (18.06.2015). Am Samstag, 27. Juni, wird Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Speyerer Dom drei Diakone zu Priestern weihen: Sebastian Bieberich aus Ludwigshafen-Maudach, Tobias Heil aus Frankenthal und Alexander Klein aus Dudenhofen. Der festliche Gottesdienst beginnt um 9 Uhr.
Vor der Zukunft haben die drei jungen Theologen keine Angst. „Wir wissen um die Schwierigkeiten in Zeiten des Umbruchs, aber wir sehen auch die Chancen zu Neuaufbrüchen in der Kirche“, betonen die angehenden Priester und ergänzen: „Wir haben keine rosarote Brille auf, wir machen uns schon auf den Weg unter den neuen pastoralen Vorzeichen.“
Sebastian Bieberich: Von Kraft der Musik überzeugt
Sebastian Bieberich wurde am 27. August 1988 in Frankenthal geboren, verbrachte seine Kinder- und Jugendzeit jedoch in Ludwigshafen-Maudach. Sein Abitur machte er am Ludwigshafener Theodor-Heuss-Gymnasium. Wichtig in seinem Leben ist seit seiner Kindheit bis heute die Musik – zunächst das Singen im Kinderchor und heute in einem Kammerchor, ebenso das Orgelspiel. Die geistliche Musik habe ihm auch in seiner Jugendzeit den Kontakt zur Kirche erhalten, erzählt der junge Theologe.
„Eine Freundin hat mich auf Infotage zu geistlichen Berufen hingewiesen“, berichtet Bieberich und erwähnt auch, dass für ihn die geistliche Begleitung auf dem Weg zum Priesterberuf „sehr hilfreich“ war. Nach dem Abitur studierte er in Mainz und Freiburg Theologie, zuerst mit dem Ziel, Pastoralreferent zu werden. Dabei sei jedoch immer mehr die Frage in den Vordergrund gerückt, „ob nicht der Priesterberuf mein Weg ist“. Seit 2011 war sein Studium in Mainz (als Priesteramtskandidat des Bistums Speyer) darauf ausgerichtet, 2013 begann der Pastoralkurs im Speyerer Priesterseminar. Wichtige seelsorgliche Erfahrungen sammelte er in einem Auslandspraktikum in der Deutschen Gemeinde in Washington DC und während des Diakonatspraktikums in der Pfarreiengemeinschaft Grünstadt.
Seine Heimatprimiz feiert der Neupriester am Sonntag, 28. Juni (Beginn 10 Uhr), in der Pfarrkirche St. Michael in Ludwigshafen-Maudach.
Tobias Heil: Arbeit zum Gemeindebegriff
Tobias Heil – am 29. September 1986 in Frankenthal geboren – war und ist in seiner Heimatstadt vielfältig engagiert – als Schülersprecher am Karolinen Gymnasium oder in der Politik, unter anderem als Mitglied des Stadtrates. Als angehender Priester habe er sich aus den meisten Ämtern zurückgezogen, erläutert er. Im Frankenthaler Carneval Verein will er auf jeden Fall bleiben. Der begeisterte Fastnachter sitzt in dem Traditionsverein sogar im Elferrat.
Tobias Heil war Messdiener, fünf Jahre Mitglied des Pfarrgemeinderates in der Frankenthaler Pfarrei St. Ludwig, die Firmung gehörte zu seinen „kirchlichen Positiverfahrungen“, er lernte gute Kapläne kennen und leitete eine Pfadfindergruppe – hatte aber auch „kirchenkritische Zeiten“. Erst auf Umwegen fand er zum Priesterberuf. Tobis Heil studierte zunächst Wirtschaftsingenieurwesen, dann Physik und Theologie, um Lehrer zu werden. Schritt für Schritt habe er sich der Entscheidung angenähert, Priester zu werden. Heil erinnert sich noch genau an den Tag der Entscheidung, zwei Tage vor seinem 22. Geburtstag. Danach sei er glücklich gewesen, dass die Zeit des Fragens und Suchens ein Ende hatte. Er studierte als Priesteramtskandidat des Bistums Speyer in Mainz Theologie. Dabei beschäftigte er sich – in einem Studium zum Lizentiat – mit dem Gemeindebegriff in aktuellen Pastoralkonzepten. Sein Diakonatspraktikum absolvierte er in der Projektpfarrei Queidersbach.
In der Pfarrkirche Frankenthal-St. Ludwig feiert Tobis Heil am Sonntag, 28. Juni (Beginn 10 Uhr), seine Primiz.
Alexander Klein: Erfahrung in der Klinikseelsorge
Alexander Klein (29) stammt aus Dudenhofen. Schon als kleiner Junge habe er Priester werden wollen – wie andere Astronaut, erzählt er schmunzelnd. In der Heimatpfarrei war er Messdiener, engagierte sich in der Pfarrjugend, seinen Pfarrer erlebte er als prägende Persönlichkeit. In Speyer besuchte er das Kaiserdom-Gymnasium, wo er 2005 das Abitur ablegte. Die Beheimatung in der Kirche habe ihm den Weg zum Priesterberuf geebnet, ist sich Alexander Klein sicher. Ein Schlüsselerlebnis war für ihn der Besuch der Chrisammesse während der Karwoche im Jahr 2006. Bei der Erneuerung des Weiheversprechens durch die anwesenden Priester habe er gespürt, dass von Jesus Christus die Kraft kommt, sich auf den Weg zum Priestertum zu machen. Es folgten das Theologiestudium in Mainz und ein Freisemester in Rom. Gern erinnert sich der angehende Priester an diese Zeit der Begegnung mit der Weltkirche, aber auch mit dem kulturellen Leben in der Ewigen Stadt.
Ein Praxissemester in der Klinikseelsorge in Augsburg schenkte Alexander Klein eindrückliche Erfahrungen, die in seine Diplomarbeit zum Thema „Seelsorge in der Palliative Care“ einflossen. Sein Diakonatspraktikum führte den angehenden Priester nach Herxheim bei Landau. „Predigen hat mir besondere Freude gemacht“, berichtet er, aber auch die anderen Arbeitsbereiche wie der Religionsunterricht an der Grundschule. „Ich könnte mir auch vorstellen, Familienvater zu sein“, sagt er, ist jedoch von der Richtigkeit seiner Entscheidung zum Priesterberuf überzeugt.
Die Primiz in seiner Heimatpfarrei Dudenhofen feiert der Neupriester am Sonntag, 28. Juni (Beginn 10 Uhr), in der Pfarrkirche St. Gangolf.
Text / Foto: Rönn
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