Dienstag, 13. Oktober 2015
Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

Vertreterinnen und Vertreter des Landesverband des FDK Rheinland-Pfalz mit Irene Alt, Ministerin für Integration, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz.
124. Bundesdelegiertenversammlung des Familienbundes tagte in Ludwigshafen
Ludwigshafen. Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Alles nur eine Frage der Organisation oder kommt doch immer etwas zu kurz – die Familie, der Beruf oder das Privatleben? Und wo liegen die Herausforderungen für die Familienpolitik?
Diese kontroversen Fragen standen im Mittelpunkt der 124. Bundesdelegiertenversammlung des Familienbundes der Katholiken (FDK), die vom 9. bis 11. Oktober im Ludwigshafener Heinrich-Pesch-Haus tagte. 75 Delegierte aus ganz Deutschland waren auf Einladung des Diözesanverbandes Speyer in die Pfälzer Metropole gekommen.
Zu den Gäste und Referenten der Tagung zählten Irene Alt, Ministerin für Integration, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz, Klaudia Czipri, Leiterin des „LuMit“, Zentrum für Work-Life-Management der BASF SE am Standort Ludwigshafen; Rainer Stadler, Journalist und Autor des Buches „Vater, Mutter, Staat. Das Märchen vom Segen der Ganztagsbetreuung – Wie Politik und Wirtschaft die Familie zerstören“ sowie Stefan Becker, Präsident des Familienbundes der Katholiken. Er skizzierte in seinem Vortrag „Arbeitswelt der Zukunft – Herausforderungen für Familien und Unternehmen“ Definitionen von Vereinbarkeit und Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung für Eltern und pflegende Angehörige.
Ein Podiumsgespräch thematisierte die Herausforderungen für die politische Arbeit, die sich aus der Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit der Vereinbarkeit ergeben. Es diskutierten Jeanette Hentschel-Sommer, Vorsitzende des FDK-Diözesanverbandes Speyer und Gisela Koopmann, FDK-Landesvorsitzende in Niedersachsen, mit Rainer Stadler und Stefan Becker unter der Moderation von Claudia Hagen, Bundesverband.
Das Fazit der Diskussion lautete: Eine neue Vereinbarkeit macht nicht länger die Erwerbsarbeit zum Maßstab, sondern die Familien! Echte Wahlfreiheit setzt die Gleichwertigkeit von Erwerbsarbeit, Familienarbeit und ehrenamtlicher Arbeit voraus. Der Familienbund der Katholiken wird sich weiterhin für Maßnahmen in Politik, Kirche und Gesellschaft einsetzen, die diese echte Wahlfreiheit fördern und unterstützen.
Im weiteren Verlauf der Tagung verabschiedeten die Delegierten Arbeitspapiere des Sachausschusses Bildung und erhielten Informationen zum aktuellen Stand der FDK-Kampagne „Wir jammern nicht. Wir klagen!“ sowie aus den Sachausschüssen Steuern, Transfers, soziale Sicherung und Recht.
Für ein Rahmenprogramm mit vielen Highlights sorgte der Diözesanverband Speyer unter der Leitung seiner Geschäftsführerin Rita Höfer: Am Freitagabend verkosteten die Delegierten regionale Weine, ausgesucht und präsentiert von der Pfälzer Weinkönigin 2014 Laura Julier. Am Samstagnachmittag führte der geistliche Begleiter des Diözesanverbandes, Pfarrer Bernhard Linvers, durch den Dom zu Speyer, bevor die Delegierten mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann in der Afra-Kapelle des Domes einen Gottesdienst feierten. Anschließend ging es zum Abendessen in den Domhof Speyer. Zum Abschluss eines gelungenen Tages hatten die Tagungsteilnehmer die Wahl zwischen einer nächtlichen Stadtführung und dem Besuch eines Orgelkonzertes im Dom.
Mit einem herzlichen Dank an den Diözesanverband Speyer, insbesondere Rita Höfer und Jeanette Hentschel-Sommer, verabschiedeten sich die Delegierten am Sonntag von einer gelungenen Tagung aus Ludwigshafen.
Text/Foto: Claudia Hagen (FDK)
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